Wegen Zwangsprostitution angeklagt Langenfelder vor Gericht: 18-Jährige zu Gruppensex gezwungen

Langenfeld/Düsseldorf · Ein 32-Jähriger Langenfelder hat sich gemeinsam mit seinem 23-jährigen in Duisburg wohnenden Bruder vor dem Düsseldorfer Landgericht zu verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten versuchten Totschlag, Zwangsprostitution, unerlaubten Waffenbesitz und Drogenbesitz vor.

 Symbolbild

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Foto: dpa/Volker Hartmann

Der 32-jährige Familienvater soll eine Beziehung mit einer damals 18-jährigen Berufsschülerin geführt haben, die er via Internet kennengelernt und zum Umzug von Bayern nach Düsseldorf überredet haben soll. Im Juli 2018 soll er dann die junge Frau  bei einer gemeinsamen Reise in den Libanon zu von ihm selbst organisiertem Gruppensex gezwungen haben.  Nach einer körperlichen Misshandlung soll bei der 18-Jährigen das Trommelfell geplatzt und Blut aus dem Ohr gelaufen sein. Nachdem er der Frau damit gedroht hatte, ihrer Mutter etwas antun zu wollen, soll man sich darauf „geeinigt“ haben, dass sie ihm eine Rolex-Uhr für 12.000 Euro kauft.

Während der Langenfelder die 18-Jährige weiterhin in dem Glauben ließ, eine Beziehung zu unterhalten, soll er sie dazu gezwungen haben, in einem Escort-Service für ihn zu arbeiten. Nach Weihnachten 2018 soll der Angeklagte behauptet haben, Bargeld in Höhe von 40.000 Euro in der Jacke der Frau versteckt zu haben. Als das Geld dort nicht gefunden werden konnte, habe er von seinem Opfer die Rückzahlung gefordert. Die 18-Jährige habe daraufhin wieder für eine Escort-Agentur in Frankfurt gearbeitet. Fast sämtliche Einnahmen habe die Frau an ihren „Freund“ abgeben müssen. Rief der 32-Jährige sie an, musste die junge Frau sofort ans Telefon gehen – andernfalls soll er sie laut Anklage mit Schlägen bestraft haben. Vor allem unter dem Liebesentzug soll die 18-Jährige gelitten haben. Der Angeklagte soll gegenüber seinem Opfer mehrfach gewalttätig geworden sein. Die junge Frau soll ihm aus Escort-Diensten mindestens 84.000 Euro überlassen haben – davon soll der 32-Jährige unter anderem einen VW für seine in Langenfeld lebende Frau und die Kinder angeschafft haben.

Der mitangeklagte Bruder des Langenfelders soll die 18-Jährige mehrfach zu Treffen mit den Kunden gefahren haben. Sie soll außerdem von beiden Angeklagten mehrfach mit Gürteln geschlagen worden sein. Im Juni 2019 soll die junge Frau vor dem Langenfelder geflohen sein. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft außerdem vor, seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung in Langenfeld blutig geschlagen zu haben.

Im Frühjahr 2019 soll der der 32-Jährige von einem Mann 30.000 Euro verlangt und zur „Druckerhöhung“ das Restaurant der Eltern dieses Mannes besucht und gefilmt haben. Einen weiteren Mann soll der Langenfelder mit einem Jagdmesser  schwer verletzt haben. Der mitangeklagte Bruder soll zugetreten haben. Dem  32-Jährigen wirft die Staatsanwaltschaft außerdem den Besitz von kinderpornografischem Material auf dem Handy vor.

Der Prozess beginnt am 21. Juli; es sind bis Oktober 19 Verhandlungstage angesetzt.

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