Langenfelder Verein unterstützt weiter herzkranke Kinder Die Kinderherzhilfe Langenfeld ist umgezogen

Langenfeld · Der Einzug in die neue Beratungsstelle des Vereins „Kinderherzhilfe“ an der Hausinger Straße 6 verlief ohne Probleme. Die ersten Bilder hängen schon.

Die Freude über mehr Platz ist bei Victoria Gokhberg, Margarete Bannert, Claire Günzel und Annette Dietrich groß (v.l.).

Die Freude über mehr Platz ist bei Victoria Gokhberg, Margarete Bannert, Claire Günzel und Annette Dietrich groß (v.l.).

Foto: Martin Mönikes

„Wir haben mehr Platz“, freuen sich die Vorsitzenden Claire Günzel und Margarete Bannert über die neue Beratungsstelle des Vereins „Kinderherzhilfe“, an der Hausinger Straße 6. Der 1987 gegründete Verein zieht im Jahr seines 35. Geburtstages zum vierten Mal um. Diesmal raus aus der Innenstadt: „Es ging auch darum, Kosten zu reduzieren“. In den Räumen sind noch Umzugsspuren zu erkennen, aber die von Kindern als „Dankeschön“ gemalten Wandbilder hängen schon.

Das Beratungs- und Betreuungsangebot für Eltern bleibt unverändert, der Bedarf ist hoch. Allein in Nordrhein-Westfalen werden jährlich 2.000 Kinder mit einem Herzfehler geboren, die dank moderner Medizin meist früh erkannt werden, aber Einschränkungen im Alltag bedeuten. Viele der Kinder haben kaum eine Chance, am normalen Schul- oder Vereinssport teilzunehmen. „Sport ist wichtig, er hilft den Kindern Selbstbewusstsein zu entwickeln“ sagt Claire Günzel, und verweist auf das Kinderherzhilfe-Sportangebot, das nach der Corona-Pause wieder angelaufen ist. Eine Gruppe sechs- bis zwölfjähriger Jugendlicher nutzt regelmäßig die SGL-Halle am Fahler Weg, um Sport zu treiben. Neben speziell ausgebildeten Übungsleitern sind Kinderkardiologen oder ausgebildete Notfall-Mediziner dabei.

Die Kinderherzhilfe engagiert sich in den Kliniken in Langenfeld, Hilden und Solingen, um die Früherkennung zu optimieren. Schon 2007 finanzierte der Verein über eine große Spendenaktion ein mobiles Echokardiographie-Gerät, das in den Kliniken im Südkreis zum ersten Screening von Neugeborenen zum Einsatz kam. Die neue Technik machte es möglich, Fehlbildungen, die durch die Standarduntersuchungen nicht bemerkt wurden, schnell zu erkennen. Zum 25-jährigen Jubiläum steuerte der Verein 20.000 Euro zu einem Transporthilfe-Inkubator bei, in dem Babys bei einer Verlegung sicher transportiert werden können, quasi ein mobiler Brutkasten. Der an der Solinger Kinderklinik stationierte und in Notfällen mit einem Facharzt und einer Fachpflegekraft besetzte Rettungswagen garantiert dank seiner Sonderrechte schnelle Hilfe. Auch zukünftig werden die Gründungsmitglieder Günzel und Bennert im Kontakt mit den Kliniken nach weiteren Verbesserungen für die kleinen Patienten suchen. „Corona erschwerte in den letzten zwei Jahren den regelmäßigen Austausch mit den Chefärzten“, bedauern sie. Der Verein hat nur zehn Mitglieder, Vereinsbeiträge allein reichen also nicht für die notwendigen Aktivitäten. „Unsere Hauptarbeit ist Spendensammeln“, räumen die Damen ein. Einige regelmäßige Spender helfen seit Jahren. Bei vielen Festen oder Firmenfeiern wird für den Verein gesammelt, aber diese Quellen sprudeln coronabedingt deutlich spärlicher. Leider lässt die Pandemie auch keine große Jubiläumsfeier zu. In kleineren Gruppen soll dennoch gefeiert werden, um die jahrlangen Kontakte zu Betroffenen, Beteiligten und Sponsoren zu pflegen.

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