Langenfeld Langenfelder Postkunden sind verärgert

Langenfeld · Der Briefkasten an der ehemaligen Hauptpost in der Stadtgalerie sei häufig verstopft, beschweren sich Kunden.

 Der Briefkasten in der Stadtgalerie Langenfeld ist häufig überfüllt, klagen Kunden. Darüber hinaus fehle ein zusätzlicher Drucker für Kontoauszüge, so die Kritik der Langenfelder.

Der Briefkasten in der Stadtgalerie Langenfeld ist häufig überfüllt, klagen Kunden. Darüber hinaus fehle ein zusätzlicher Drucker für Kontoauszüge, so die Kritik der Langenfelder.

Foto: RALPH MATZERATH

Der Ärger bei den Postkunden wächst. "Ja, ist denn schon wieder Weihnachten", fragen manche Besucher der Stadtgalerie. Sie fühlen sich in der Nach-Osterwoche spontan an einen Werbeslogan erinnert, wenn sie die bis ins Eiscafé und die Aufzüge in der Passagenmitte reichende Schlange vor den Schaltern der Postfiliale sehen. Trotz Gedränge wie vor dem 24. Dezember waren oft nur zwei der fünf Schalter besetzt. "Eine Zumutung, hier wird der nicht gewollte Kunde aufs Äußerste strapaziert", klagte Kaufmann Hartmut Breer in einem Brief an die Rheinische Post. Selbst wer nur einen Brief einwerfen wollte, habe Probleme bekommen.

"Um 18.10 Uhr fielen wegen Überfüllung des Kastens die ersten Briefe schon auf den Galerieboden", präzisiert Breer seinen Frust. "Sicherheitshalber habe ich mir einen anderen Briefkasten gesucht." Auch der einzige Kontoauszugsdrucker für die Postbankkunden ist Quelle des Ärgers. Horst Käfer ist regelmäßig genervt, "wenn da jemand in Ruhe drei Überweisungen ausfüllt", während er in der Schlange wartet, um nur seine Auszüge zu drucken. In Hilden und Opladen stehen – so sein Verbesserungsvorschlag – jeweils mindestens zwei Drucker für Kunden zur Verfügung.

Ausdrückliches Lob gab es von den Beschwerdeführern für den Einsatz der (zu) wenigen Mitarbeitern, "die freundlich und ruhig die riesige Schlange abarbeiten".

Die RP-Rückfragen bei den Verantwortlichen für "Langenfelds Hauptpostamt" führt zunächst zu einer erstaunlichen Erkenntnis: Es gibt kein Postamt (mehr) in Langenfeld. Die gelb-blaue Niederlassung in der Stadtgalerie ist vielmehr eine Filiale der Postbank/Deutsche Bank, in der "nebenbei" auch Briefmarken gekauft und Pakete aufgegeben werden können. Vergleichbar ist das Modell mit einem Lebensmittelgeschäft, in dem eine Postagentur betrieben wird, oder dem Modell Postagentur wie es eine in Richrath gibt.

So gesehen gibt es die von der CDU geforderte Postagentur in Immigrath bereits. Die Pressesprecherin der Postbank, Iris Laduch-Reichelt in Bonn, räumt ein, "dass es in der Woche nach Ostern zu einem erhöhten Krankenstand kam, der am am 2. April sogar eine frühere Schließung und am 3. April eine spätere Öffnung der Filiale erforderte".

Es sei eine Woche mit einem Arbeitstag weniger, mehr gewährtem Urlaub für Mitarbeiter mit Kindern und plötzlichen Krankheitsausfällen gewesen.

In Düsseldorf wird der Personaleinsatz für zehn der 1400 Zentren gesteuert, auch für Langenfeld. "Natürlich gibt es Reserven, aber deren Einsatz muss erst verfügt werden, und dann muss noch an den Einsatzort gefahren werden", so die Pressesprecherin. Mit längerfristigen Aushilfen für Langenfeld sollen die Probleme vor Ort gelöst werden. Zur Briefkastenleerung "das ist noch klassisches Postgeschäft", machte Rainer Ernzer, der Pressesprecher der Deutschen Post AG, klar, dass "jede Briefkastenleerung durch Scanner und Barcode an den Einrichtungen lückenlos nachgewiesen wird. Sollten mehrfach Überfüllungen beobachtet werden, wird ein zweiter Kasten installiert", beschreibt er das Procedere. Denkbar ist laut Ernzer neben einem quer sitzenden großen Umschlag auch eine kurze Verspätung bei der Leerung. "Wir leeren keinesfalls zu früh."

Die Lage ist inzwischen wieder entspannt. "Ich konnte sofort bis an den Schalter durchgehen", sagten gestern Mittag die befragten Post- oder besser gesagt: Bankkunden.

(mmo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort