„Pendulum“ von Gijs Assmann Kunstwerk vor der EMA: Bei Schmees gegossen
LANGENFELD/AMSTERDAM · In diesen Tagen steht die EMA (Europäische Arzneimittelagentur) in Amsterdam weltweit im Blick. Mit der Freigabe des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer können die überall in der Bundesrepublik fertig eingerichteten Impfzentren mit der Arbeit beginnen
Fast alle TV-Beiträge beginnen oder enden mit dem Blick auf das vor dem Gebäude stehende Kunstwerk, die Skulptur „Pendulum“ des niederländischen Künstlers Gijs Assmann. Besonders bei den Edelstahlwerken Schmees in Langenfeld freut man sich über diese Bilder, denn das eindrucksvolle, 9000 Kilogramm schwere Kunstwerk wurde bis zum Frühjahr 2020 im Schmees-Werk Pirna gegossen, poliert, und per Schwertransport in die Niederlande überführt.
Ende 2017 war im Zuge des Brexit entschieden worden, die Agentur von London nach Amsterdam umzusiedeln. Für die über 1000 Mitarbeiter entstand dort ein neues Gebäude mit reflektierenden Fassaden. Im Zuge eines Wettbewerbs wurde der niederländische Bildhauer Gijs Assmann auserwählt, „Pendulum“ zu kreieren. Assmann flog in der Entwurfsphase mehrfach nach London, um viele Menschen an der Entscheidungsfindung zu beteiligen. . Später besuchte er regelmäßig auch das Schmees-Werk im sächsischen Pirna, um sich vom Fortgang der Arbeit zu überzeugen. Der Künstler, der zum ersten Mal mit diesem Material arbeitete, schuf eine flüssige, kreisförmige Linie aus Edelstahl, die sich 9 Meter durch die Luft schlängelt. „Mein Bild ist groß, aber gleichzeitig wunderbar leicht. Es umrahmt ein Volumen, hat aber tatsächlich kein Volumen, weil es sehr offen ist“, kommentierte er im Frühjahr in Anwesenheit der Vertreter der Firma Schmees seine Arbeit. Der blaue Himmel über Amsterdam reflektierte Sonnenlicht und Glasgebäude auf dem Stahl und ließ die Skulptur leicht und fröhlich wirken.
Bezogen auf die Aufgabe der EMA - Zulassung und Überwachung von wegweisenden Medikamenten für den europäischen Markt - assoziiert die Form des „Pendulums“ gewisse Strukturen von Enzymen oder Proteinen und „unterstreicht damit die Symbiose zwischen Skulptur und Gebäude“, so Assmann.
Die Langenfelder Edelstahlgießerei Schmees ist seit Jahren auch als „Kunstschmiede“ bekannt. Viele internationale Künstler nutzen die Fähigkeiten von Schmees-art, Kunstwerke zu gießen, aufwändig zu polieren und vor Ort zu montieren; in vielen Weltstädten zieren sie große Plätze oder symbolisieren die Arbeit von Behörden und Großunternehmen.