Langenfeld Weihnachtslieder brillant interpretiert

LANGENFELD · Langenfelder Frauenchor, Bariton James Tolksdorf und Kantor Matthias Krella begeistern in St. Josef.

 Die Sängerinnen des Langenfelder Frauenchors 1976 begeisterten bei ihrem Konzert in der Kirche St. Josef.

Die Sängerinnen des Langenfelder Frauenchors 1976 begeisterten bei ihrem Konzert in der Kirche St. Josef.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es scheint, als wären die Menschen derzeit dankbar über jede Insel der Ruhe, die sich ihnen bietet. So wie jetzt in der Kirche St. Josef. Mit einem zauberhaften  Weihnachtskonzert ließ der  Langenfelder Frauenchor 1976 alle Hektik vergessen, vertrieb zwei Stunden lang alle Gedanken an Einkaufen, Kochen, Putzen, an Jahresendstress am Arbeitsplatz, an all die Dinge, die noch erledigt werden müssen, ehe Heiligabend ist.

Einmal mehr bewies der Chor mit Claudia Rübben-Laux an der Spitze, dass man das  Standardrepertoire anspruchsvoll und modern interpretieren kann. Schon Kantor Matthias Krella verblüffte zu Beginn des Konzertes „O Holy Night“ mit einem virtuosen Potpourri altbekannter Weihnachtslieder in ungewöhnlicher Weise auf der Orgel gemixt und  intoniert.

Als besonderen Höhepunkt hatte der Chor den Bariton James Tolksdorf mitgebracht. „Damit die Zuhörer ein bisschen Abwechslung zu den Frauenstimmen haben“, wie die Vorsitzende des Chors, Sylvia Müller, sagte. Tolksdorf, ein versierter Opernsänger,  füllte mit seiner beeindruckenden Stimme mühelos den Kichenraum aus. Wunderbar waren die Momente, in denen er sich etwas zurücknahm und mit dem hervorragenden Frauenchor auf gleichem Niveau sang – wie gegen Ende des Konzertes. Dann ergänzten sich der volle Bariton und die glockenhellen Stimmen der Sängerinnen  zu einem perfekten Hörgenuss.

Zwei Stunden lang bot sich den Zuhörern in der Kirche ein sehr abwechslungsreiches vorweihnachtliches Konzert, das vom Kirchenlied „Tochter Zion“ bis zum fast schon ein bisschen kitschigen „White Christmas“ von Irving Berlin reichte. Gesungen von Tolksdorf mit sanfter Choruntermalung,  veranlasste dieser romantische Evergreen das Publikum zu Begeisterungsrufen.  Einen wunderbaren Moment bescherten  die 70 Sängerinnen dem Publikum mit dem Trommellied von Wolfgang Lüderitz, das sie in feinstem a capella boten. Sehr berührend und ausdrucksstark gelang ihnen auch das Whisper! Whisper! von Jay Althouse.

Immer wieder stimmte das Publikum mehr oder weniger unbewusst ein, als bekannte Weihnachtslieder erklangen wie „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“ oder „Stille Nacht“. Oder lauschte begeistert, wenn Tolksdorf „O Holy Night“ oder „Weihnacht muss leise sein“ mit seiner unglaublich vollen Stimme sang.

Es  war ein Konzert der musikalischen Gegensätze: Temporeich, feierlich, sakral , fröhlich, tragend und leicht. Dem Langenfelder Frauenchor gelangen diese Sprünge mühelos und sehr überzeugend. Sicher nicht zuletzt durch die künstlerische Leiterin Claudia Rübben-Laux, die mit ihrem vitalen Dirigat faszinierte. Jedes Lied schien sie mitzusingen und spornte  dabei mit ihrer zugewandten Art die Sängerinnen zu Höchstleistungen an. Kantor und Organist Matthias Krella unterstützte an Orgel  und Klavier das hohe Niveau des Konzerts. Obendrein wurde es noch wunderbar bereichert durch das Flötenspiel von Fiona Ehlers in „In the black Midwinter“.  Es gab anhaltenden Applaus für ein ungewöhnliches Chorkonzert mit vielen Höhepunkten.

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