Langenfeld Langenfelder bauen 3D-Drucker

Langenfeld · ESplan vertreibt ein eigenes CAE/CAD-System für Elektrotechnik. Jetzt setzt das Unternehmen auf einen Techniktrend.

 EsPlan in Langenfeld: Margarethe und Hans-Jürgen Bannert zeigen den Prototyp ihres 3D- Druckers.

EsPlan in Langenfeld: Margarethe und Hans-Jürgen Bannert zeigen den Prototyp ihres 3D- Druckers.

Foto: RALPH MATZERATH

In wenigen Wochen werden die ersten, an der Hausinger Straße produzierten, 3D-Drucker an Käufer weltweit verschickt. "Die Prototypen haben alle Tests bestanden", zeigt sich Jürgen Bannert, Produktmanager bei ESplan, zufrieden. Das Familienunternehmen, in dem sich Ingenieur Jürgen um die Technik und Ehefrau Margarete um die administrativen Aufgaben kümmert, wurde vor mehr als 30 Jahren gegründet. 1980 erhielt der gelernte Radiotechniker die Werksvertretung von Sony-Wega und kümmerte sich mit bis zu 50 Mitarbeitern primär um Unterhaltselektronik. Bannert erkannte im permanenten Kundenkontakt den offensichtlichen Bedarf und entwickelte Mitte der 80er Jahre ein eigenes elektronisches CAE/CAD-System. ESplan wurde ein klassisches "Systemhaus", das in den folgenden Jahren mit Beratung, Entwicklung, Vertrieb und Schulungsangeboten Kunden in ganz Europa, den USA, China und Australien fand, darunter große Konzerne, die in ihren Niederlassungen weltweit ESplan als Planungsstandard vorgaben. Seit 2012 ist die Firma in den Gewerbebauten an der Hausinger Straße sesshaft, für beide Bannerts als echte Langenfelder eine Rückkehr zu den Wurzeln.

Die Geschäftsfelderweiterung zum Hersteller von deutschen 3D-Druckern, "mit deutschen Zuliefern und deutschsprachigem Service für den Endkunden", entwickelte sich über einige Jahre und folgte ursprünglich sehr eigennützigen Motiven. "Für mein Hobby - Modellflugzeuge - waren Ersatzteile unanständig teuer, und ich kaufte einen ersten Druckerbausatz, um selbst Teile herzustellen", schildert Jürgen Bannert den Beginn einer langen, teilweise frustrierenden Phase des Probierens und Herantastens. "3D-Drucker können die Entwicklungskosten für viele Handwerker, Gewerbebetriebe und kreative Branchen erheblich senken", erklärt Bannert und nennt Beispiele "vom Modell des Architekten, der das Aussehen der Gebäude in Varianten scheibchenweise präsentiert, bis zum Maschinenbauer, der an einem Plastikmodell probiert, ob die übrigen Komponenten zusammenpassen." Notwendige Änderungen eines Modells bedürfen (nur) zeichnerischer Änderungen am Computer, schon kann die gewünschte Variante mit Filament (Kunststoff-Fäden) in kurzer Zeit zu sicht- und fühlbaren Formen werden.

Die Prototypen waren komplett handgefertigt, jetzt werden etwa die Rahmen aus der Region zugeliefert. Inzwischen gehören zu den Druckern auf der Vorderseite verglaste Klimakammern (wie eine große Mikrowelle), die optimale Rahmenbedingungen schaffen und den vielfältigen Belangen des Arbeitsschutzes genügen. Es gibt unterschiedliche Modelle, je nach Leistungsvermögen werden Beträge von zwei- bis zehntausend Euro fällig. ESplan schätzt den weltweiten Bedarf auf viele Tausend Maschinen. Auf Messen, aber auch im Netz und einschlägigen Portalen beginnt jetzt die Werbung. Für die anlaufende Produktion werden noch Mitarbeiter gesucht, wie Mechatroniker und Feinmechaniker.

Weitere Infos: www.esplan.eu

(mmo)
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