Monheim „Grüner Krieger“ kämpft für die Zukunft

Langenfeld · Der Langenfelder Autor Robert Scheib hat sich in seinem Buch mit Nachhaltigkeit beschäftigt.

 Der Langenfelder Robert Scheib setzt auf Nachhaltigkeit und liebt unperfekte Helden.

Der Langenfelder Robert Scheib setzt auf Nachhaltigkeit und liebt unperfekte Helden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Er liebt unperfekte Helden. In seinem Wohnzimmer stehen Spiderman, Batman, der Hulk  und andere Comicfiguren im Regal. „Ich bin auch nicht perfekt, aber ich möchte die Welt ein bisschen besser machen“, sagt der Langenfelder Robert Scheib und stellt sein Buch „Der grüne Krieger“ vor. Ein Playdoyer für mehr Achtsamkeit.

Auf 450 Seiten, eng (und klein) beschrieben, herausgegeben im Selbstverlag, geht es um Klimawandel, Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Glück. Konzipiert  als anregender Rundumschlag, serviert in kleinen Häppchen zum Nachschlagen.

Der studierte Betriebswirt Scheib (53) war Marketingleiter  bei General Electrics und Schneider Electric und hat sich dort strategisch mit Energiemanagement und Nachhaltigkeit beschäftigt. „Dabei habe ich jede Menge Know-how aufgebaut“, sagt er. Jetzt privatisiert er und nutzt die Zeit zum Schreiben. „Ich trage mich schon seit etwa acht Jahren mit dem Gedanken,  das Thema Nachhaltigkeit einmal von allen Seiten zu beleuchten, Pro und Kontra auszuführen.“

Kurz vor der Fertigstellung seines Buches trat Greta Thunberg auf den Plan. „Die Friday for Future Bewegung finde ich gut“, sagt er. „Denn die nächste Generation wird den Klimawandel stärker spüren als wir, wenn wir so weitermachen wie bisher.“ Doch noch fehle den jungen Leuten, die sich in der Bewegung engagieren, das Handlungskonzept. Deshalb habe er die „Friday for Future“-Bewegung noch eingebaut.

Doch auch er hat kein Patentrezept. „Das Thema ist komplex“, sagt er und geht in seinem Buch Schritt für Schritt vor. Kapitelweise beleuchtet er etwa „Die Mär  von der Nachhaltigkeit“, nimmt das so genannte „Green Washing“ aufs Korn, zeigt die Methoden auf, mit denen Unternehmen ökologisches Handeln vortäuschen oder erklärt die Wirkung von starken Schlagwörtern (Buzzwords) wie „Klimawandel“, die sich inhaltlich schnell abnutzen.

„Der Platz auf der Erde wird irgendwann zu eng für die wachsende Bevölkerung“, zitiert er Experten. Das Energiedilemma sei nicht so einfach zu lösen. Ob Atomkraft eine Alternative zu Braunkohle ist? Scheib tippt die Themen an, lässt Fragen offen. „Wir sind noch nicht soweit“, sagt er.

Im Kleinen, für jeden umsetzbar, plädiert er für „Coffee to sit“ statt für  „Coffee to go“ und rät zur Entschleunigung. „Weniger ist mehr“ findet er und entrümpelt Kleiderschränke, zeigt nachhaltige Wege zur Wiederverwertung von Kleidung auf, beschreibt die Wegwerfqualität von Fast-Fashion.

„Ich will keine Verbote installieren, sondern sinnvolle Wege aufzeichnen, wie das Klima im Gesamtpaket zu retten ist“, sagt er und sieht Achtsamkeit als eine Methode, Menschen zu sensibilisieren. Fast jedes Kapitel endet mit so genannten  „Green Warrior Learnings“. Scheib bündelt dort gängige und ungewöhnliche Tipps.

Der Langenfelder fasst den Bogen weit, greift die Diskussion um den Bau von Windkrafträdern und der Gefahr für Rotmilane auf, setzt im Nahverkehr (auch dem öffentlichen wi ein Monheim) auf den Einsatz von Elektrofahrzeugen („ein erster Schritt“) und wünscht sich insgesamt, dass Menschen sich ritterlicher  verhalten würden, beschreibt deshalb auch gleich die mittelalterlichen Tugenden der Männer mit dem „hohen Mut“ und stellt Bezüge zu den Samurai her – Helden allesamt und Krieger, die den Anspruch haben, die Welt ein bisschen besser zu machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort