Langenfeld Langenfeld will die Gewerbesteuer auch senken

Langenfeld · Bürgermeister und Kämmerer stellen für 2014 eine Gewerbesteuer-Senkung auf 300 Prozentpunkte in Aussicht.

Die drastische Senkung des Gewerbesteuer-Hebesatzes durch die Stadt Monheim von 455 auf 300 Prozentpunkte setzen den Nachbarn Langenfeld im Wettbewerb um Unternehmen massiv unter Zugzwang. Dies haben gestern Bürgermeister Frank Schneider (CDU) und Kämmerer Detlev Müller eingeräumt und deshalb "unmissverständlich" angekündigt: Sollten die finanziellen Rahmenbedingungen es der Stadt erlauben, werde Langenfeld seinen Gewerbesteuer-Hebesatz, wenn auch erst im Jahr 2014, ebenfalls auf 300 Punkte senken (von derzeit 360).

Zwar seien für die Anwerbung oder den Verbleib einer Firma am Standort neben einem niedrigen Hebesatz noch andere Faktoren bedeutsam wie zum Beispiel Grundstück-Erweiterungsmöglichkeiten oder die Verkehrsinfrastruktur, sagte Schneider in seiner Rede zur Einbringung des Haushaltsentwurfs in den Rat, jedoch hätten sich in Langenfeld auch Unternehmen angesiedelt "ausschließlich" aufgrund des niedrigsten Hebesatzes in der Region.

Den hat nun Monheim (seit Jahresbeginn). Deshalb drohen Betriebe in die Nachbarstadt abzuwandern, machte Schneider deutlich: "Diese Firmen besitzen kein Immobilieneigentum, sondern haben sich in einen unserer vielen Bürokomplexe eingemietet. Sie benötigen ausschließlich Büroräume und haben in der Regel nur kurzfristige Mietverträge." Zwei "ausschlaggebende Gründe, die einen kurzfristigen Umzug" ermöglichten, so der Verwaltungschef. Und die Umzugskosten hätten sich in der Regel "schnellstens amortisiert".

Zu Unternehmen mit wenig Wurzelwerk in der hiesigen Scholle gehören laut Schneider auch "Gewerbesteuer-Blockbuster". Verlöre Langenfeld diese, gingen der Stadt nach Angaben von Kämmerer Müller "mindestens 13 Millionen Euro" Gewerbesteuer-Einnahmen durch die Lappen. Eine Hebesatz-Senkung um 60 Punkte würde nach seiner Kalkulation dagegen "nur" 8,3 Millionen Euro kosten.

Müller hierzu im Einklang mit Schneider: "Ich rechtfertige Ihnen (den Ratsleuten und Bürgern) gegenüber Steuer-Mindereinnahmen lieber mit günstigeren Steuersätzen der ortsansässigen Unternehmen denn als Folge des Fortzugs von Unternehmen, die wir sicher nicht mehr zurückgewinnen."

(RP)
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