Behindertenwerkstätten des Kreises WFB rechnet wegen Corona mit hohem Verlust

Langenfeld/Mettmann · Behindertenwerkstätten legen Jahresergebnis 2019 mit Überschuss vor. Ein Viertel arbeitet nach Zwangspause wieder. Die Corona-Beschränkungen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen machen auch den WFB-Werkstätten ernste Probleme.

 Zwei der Langenfelder Garten- und Landschaftspflege-Gruppen der WFB vor ihrem Transporter. Mit dem Aufdruck werben die WFB vor allem um neue Mitarbeitende.      

Zwei der Langenfelder Garten- und Landschaftspflege-Gruppen der WFB vor ihrem Transporter. Mit dem Aufdruck werben die WFB vor allem um neue Mitarbeitende.      

Foto: WFB/Norbert Stevens

(nost/mei) Die WFB-Behindertenwerkstätten des Kreises haben für ihre acht Standorte in Langenfeld, Ratingen und Velbert die Jahresbilanz 2019 mit einem Überschuss von 1,07 Millionen Euro vorgelegt. Dies erhöhe bei Umsatzerlösen von 4,14 Millionen Euro aus der Produktion die Rücklage der WFB für schwere Zeiten, merkten Aufsichtsratsvorsitzender Reinhard Ockel und Geschäftsführer Klaus Przybilla an. Wegen der aktuellen Pandemie seien für 2020 deutliche Rückgänge zu erwarten.

Die Corona-Beschränkungen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen machen laut Przybilla auch den WFB-Werkstätten ernste Probleme. Die behinderten Mitarbeiter hätten ab dem 18. März durch die Corona-Bestimmungen des Landes in ihren sichereren Wohnplätzen bleiben müssen. Am 8. Juni sei das erste Viertel der WFB-Belegschaft wieder an den Arbeitsplatz zurückgekehrt.

Doch fast drei Monate ohne 1140 Mitarbeitende sorgen nach den Worten des Geschäftsführers „für einen gravierenden Einschnitt in den Produktionsumsätzen“. Zum Ende Mai habe es noch eine schwarze Null gegeben, nun werde mit stark reduzierter Mannschaft in die roten Zahlen produziert. „Schon jetzt ist klar, dass die WFB zum Ende des Jahres wie so viele andere Unternehmen keinen Gewinn machen werden“, kündigt Przybilla an. „Alle hoffen, dass sich der Verlust in Grenzen halten wird.“

Unter anderem durch die personelle Unterstützung der vielen sozialen Wohneinrichtungen sei den angestellten Fachkräfte der WFB die Kurzarbeit (bis jetzt) erspart geblieben, fährt der Geschäftsführer fort. „Wer nicht in Wohnheimen half, war in der Produktion aktiv, um möglichst viele Aufträge fertig zu stellen und Kunden zu unterstützen und zu halten.“ Wie schlimm die Krise am Ende zu Buche schlagen wird, sei von weiteren Aufträgen abhängig.

Laut Przybilla fehlt es bei den WFB-Werkstätten akut an freiwilligem Zusatzpersonal, an Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Freiwilligen Sozialen Jahr und im Bundesfreiwilligendienst. Interessierte könnten sich beim DRK für solche Dienste in den WFB-Werkstätten anmelden (Link über www.wfbme.de und Stellenbörse).

Ockel zufolge  waren Arbeitsbereiche waren im Jahresdurchschnitt gleichmäßig gut ausgelastet. Trotz durchaus variierender Auftragsmengen sorgten besonders die Stammkunden für eine sichere und verlässliche Grundauslastung. Nach wie vor wird etwa zwei Drittel des Produktionsumsatzes in den Bereichen Montage (37,3%) und Verpackung/Konfektionierung (28,8%) erwirtschaftet.

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