Natur- und Klimaschutz Wasserburg Haus Graven wird zum Umweltzentrum

Langenfeld · Zwei neue Anlaufstellen für den Umweltschutz in Langenfeld sind trotz corona-bedingter Verzögerung jetzt kurz vor dem Start: in der Wasserburg Haus Graven und bei der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale.

 Die Wasserburg Haus Graven ist zurzeit nicht zugänglich. Für Spaziergänger ist das mittelalterliche Gebäude aber ein schöner Blickfang.

Die Wasserburg Haus Graven ist zurzeit nicht zugänglich. Für Spaziergänger ist das mittelalterliche Gebäude aber ein schöner Blickfang.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Die Corona-Krise hat den Zeitplan ein wenig zurückgeworfen. Aber das Konzept für ein Umwelt- und Klimaschutzzentrum in der Wasserburg Haus Graven steht. „Zurzeit bereiten wir die Planung für die Außenanlagen vor“, sagte der städtische Klimaschutzkoordinator Jens Hecker im Gespräch mit unserer Zeitung. „Das ganze Gebiet um die historische Anlage hat ökologisch ein ungeheures Potenzial.“ Neben einem ehemaligen Schulgarten ist dort reichlich Wald zu erkunden. „Und diese Möglichkeiten möchten wir natürlich in die künftige Arbeit einbeziehen.“

Nach dem im Stadtrat Ende letzten Jahres beschlossenen Kauf der mittelalterlichen Burganlage aus Privateigentum für rund 650.000 Euro sollen die bisherigen Kunstausstellungen, Konzerte und Feste dort durch lehrreiche Umweltangebote erweitert werden. Für den Betrieb in Haus Graven wird noch eine pädagogische Kraft gesucht, die Stelle wird jetzt ausgeschrieben.

 Die städtischen Umweltschützer Verena Wagner und Jens Hecker bereiten das Konzept vor.

Die städtischen Umweltschützer Verena Wagner und Jens Hecker bereiten das Konzept vor.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

„Zielgruppe sind vor allem Kinder und Jugendliche“, beschreibt Hecker die Aufgabe des neuen Umweltzentrums. Auch wenn das Monheimer Haus Bürgel, das Leverkusener Naturgut Ophoven und das Erkrather Naturschutzzentrum Bruchhausen nicht weit entfernt sind, sei solch ein Bildungsangebot innerhalb der Stadtgrenzen sehr sinnvoll.“ Es solle keine unnötige Konkurrenzsituation geschaffen werden, sondern die drei anderen Zentren in enger Abstimmung mit diesen ergänzen. „Allein schon wegen der unterschiedlichen Einzugsbereiche etwa zur Beteiligung von Schulklassen kommen sich diese Bildungseinrichtungen nicht ins Gehege.“

Der Schwerpunkt in Haus Graven soll nach Heckers Worten der Klimaschutz sein. Hierzu bestehen lokal ja bereits Initiativen wie etwa „Langenfeld summt“ oder „Sternenhimmel Langenfeld“. Zudem würden in die Arbeit Langenfelder Naturschutzvereine eingebunden. „Sie werden das neue Umweltzentrum auch für ihre eigenen Angebote nutzen können.“

Hecker und dessen Kollegin Verena Wagner im städtischen Umweltreferat werden künftig nicht nur mit diesen haupt- und ehrenamtlichen Naturschützern in Haus Graven eng zusammenarbeiten, sondern auch mit der Langenfelder Verbraucherzentrale (VZ). Für Umweltthemen wird dort gerade eine zusätzliche Stelle geschaffen. Nach einstimmigem Ratsbeschluss bezuschusst die Stadt sie mit jährlich rund 55.000 Euro aus dem Langenfelder Haushalt zu zwei Dritteln. Den Restbetrag wird das Land übernehmen. Corona-bedingt hat sich der eigentlich für April geplante Start nach Angaben des Langenfelder VZ-Leiters Andreas Nawe leicht verzögert. Im Mai oder spätestens im Juni werde diese Umweltberatung in den vorhandenen Räumen am Konrad-Adenauer-Platz 1 aber losgehen. „Anfangs wird dies in der Corona-Krise nur telefonisch möglich sein.“

Parallel wird die neue VZ-Umweltberaterin nach Nawes Worten Kontakte knüpfen und das bislang angedachte Konzept im Detail weiter ausarbeiten. „Wir wollen diese Umweltberatung vor allem aktionsorientiert betreiben“, sagt Nawe mit Blick auf die Zeit nach den aktuellen Einschränkungen. „Mit Infoständen, Vorträgen, Ausstellungen und Telefonaktionen möchten wir beim Klimaschutz und anderen Umweltthemen direkt auf die Leute zugehen.“ Aber es entstehe hierzu für Ratsuchende auch eine Anlaufstelle mit festen Sprechzeiten.

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