Konrad-Adenauer-Platz Langenfeld Verblühte Stauden und Gräser vor Rathaus
Langenfeld · Die Pflanz-Inseln auf dem Konrad-Adenauer-Platz wirken zum Herbstbeginn trist und verdorrt. Doch das sei bewusst so ausgewählt, erläutert die Stadt.
Statt Bodendecker, Stiefmütterchen oder Geranien wachsen auf den sechs Pflanz-Inseln und den drei Beeten vor dem Rathaus nach der kompletten Umgestaltung des Platzes nun Gräser und Stauden. Das mag für die Langenfelder, die in der Innenstadt akkurat gesetzte und ganzjährig blühende Pflänzchen gewöhnt sind, etwas unordentlich wirken. Denn die Gräser lagen nach dem Regen der vergangenen Tage platt auf dem Boden, die Stauden waren teilweise schon verblüht. Insgesamt boten die Beete einen etwas tristen, eher strubbeligen Anblick. „Die Bepflanzung ist sehr bewusst so entschieden worden“, sagt die für Umwelt, Tiefbau und Verkehr zuständige Referatsleiterin Sabine Janclas.
Auf dem Konrad-Adenauer-Platz wurden Gräser wie beispielsweise Waldschmiele mit bronzefarbenen Rispen, Hirschgras und Atlasschwingel (immergrün und hitzebeständig) gesetzt. Stauden wie das auch als Arzneipflanze bekannte Mädesüß, Schleierkraut, weiße Waldaster mit hübschen, kleinen Blütensternen und die gemeine Schafgarbe ergänzen das botanische Arrangement. Nahe der Rampe zum Parkplatz ist außerdem eine Wildblumenwiese gesät worden. Man habe versucht, für die Beete und Inseln mehrjährige Pflanzen zu bekommen. „Es liegt in der Natur von Gräsern, dass sie auch etwas verdorrt aussehen können“, erläutert sie den jüngsten Zustand. Deshalb habe man die Pflanzen jetzt auch komplett zurück schneiden lassen und das Unkraut gejätet. Noch bis zum Frühjahr 2022 kümmert sich eine Fachfirma im Auftrag der Stadt um die Pflege. Dann übernimmt der Betriebshof, sagt die Referatsleiterin.
2,2 Millionen Euro hatte die Stadt insgesamt für die Erneuerung des zentralen Platzes ausgegeben. Auf dem 7000 Quadratmeter umfassenden Areal sollte ein „Rathausgarten“ mit vielen Bäumen, Hecken sowie großzügigen Beeten entstehen. Viel Grün statt Beton lautete die Devise für den Bereich von der Kurt-Schumacher-Straße bis zum eigentlichen Rathausvorplatz sowie für das neue Entree zur Theodor-Heuss-Straße.
Der Landschaftsarchitekt Matthias Förder und sein Team machten aus dem bisher zerstückelten Areal „einen Platz mit klaren Strukturen“. So hatte er den Politikern vor der Entscheidung im Stadtrat über die Umgestaltung seine Pläne vorgestellt. Den Rahmen des Konrad-Adenauer-Platzes bilden Platanen. Die Pflanz-Inseln in der Platzmitte wurden mit Sitzmauern ausgekleidet und bekamen teilweise Holzflächen und Rückenlehnen.
Leuchten setzen sowohl in der Mitte als auch an den Ausgängen Akzente. Ein Wasserspender und ein Bücherschrank ergänzen die Angebote. Zusätzlich gibt es für Kinder einen Spielbereich.
Der gesamte Platz ist barrierefrei geworden. Der grau-schwarz-nuancierte Plattenbelag orientiert sich an der Solinger Straße. Das Material wird im Fußgänger-Bereich wieder aufgenommen. Ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte bindet die Straße an und führt mittels Rippen- und Noppen-Platten in die Passage hinein.