Filmvorführungen im Rex-Kino geplant Theatergruppen Blinklichter und Studiobühne pausieren

Langenfeld · Coronabedingt führt in diesem Herbst das Kinder- und Jugendtheater kein neues Stück auf. Stattdessen sollen am 19. und 20. Dezember im Rex-Kino frühere Aufführungen als Film zu sehen sein.

 „Auf der Couch“ hieß das  coronabedingt abgesagte Programm der Studiobühne Langenfeld. Für uns nahmen im Frühjahr  (v.l.) Katja Liever, Volker Arnold, Ulrich Mikosch und Nicole Mrozek im eigenen Probenraum Platz. 

„Auf der Couch“ hieß das  coronabedingt abgesagte Programm der Studiobühne Langenfeld. Für uns nahmen im Frühjahr  (v.l.) Katja Liever, Volker Arnold, Ulrich Mikosch und Nicole Mrozek im eigenen Probenraum Platz. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Der erneute Lockdown hat das Kinder- und Jugendtheater „Blinklichter“ getroffen. Eigentlich gehören die Aufführungen eines neuen Stücks alljährlich im Herbst fest in den Langenfelder Kulturkalender. Den Bühnenauftritt hatte sie bereits im Sommer abgesagt, sagt Regisseurin und Theaterpädagogin Elisabeth Schafheutle. „Mit 49 mitwirkenden Mädchen und Jungen können wir Abstandsregeln hinter der Bühne nicht umsetzen. Aber nun sieht es so aus, als ob auch unsere Alternative nicht stattfinden kann“, bedauert Schafheutle. „Wir wollten an drei Adventssonntagen und einem Samstag vier Blinklichter-Inszenierungen im Langenfelder Rex-Kino zeigen.“

 Die alljährlich im Herbst beliebten Aufführungen der Blinklichter (Archivbild von 2015) entfallen coronabedingt.

Die alljährlich im Herbst beliebten Aufführungen der Blinklichter (Archivbild von 2015) entfallen coronabedingt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Seit Jahren werden die Blinklichter-Stücke auf Video aufgezeichnet. Der Langenfelder Filmer und Elektrotechniker Michael Stappers hatte vier Stücke mit mehreren Kameras aufgenommen und geschnitten. „Diese Mitschnitte wollten wir ab dem 6. Dezember im Rex präsentieren. Aber wenn die Infektionszahlen nicht rückläufig sind, wird vermutlich auch dieser Lockdown verlängert“, ist sich Schafheutle bewusst. „Unabhängig davon, was man darf und was man nicht darf, haben wir im Förderverein entschieden, die ersten beiden Sonntage im Dezember zu canceln. Wir hoffen, dass sich die Lage soweit entspannt, dass wir doch noch am 19. Dezember ,Mein Freund Wondruschka’ von 2018 und am 20. Dezember ,Die Wiese an der morschen Eiche’ von 2019 zeigen können. Die Blinklichter-Stücke „Die Elfe, die auf die Erde fiel“ und „Ein Königreich für Gaukler“ sollen dann, sobald als möglich, nachgeholt werden.

Schafheutle leitet als Geschäftsführerin auch den Förderverein der Blinklichter und der Studiobühne, die alljählich mit lokalem Langenfelder Kabarett das Publikum erheitert. Die Studiobühne hatte ihr für 2020 geplantes Programm „Auf der Couch“ bereits im Corona-Lockdown im Frühjahr abgeblasen.

Mit dem Vorhaben im Rex-Kino soll nach Schafheutles Worten deutlich gemacht werden: „Schaut mal, es gibt uns noch!“ An einem passenden Format der Studiobühne werde noch gearbeitet. „Denn auch da sind bei Proben und Aufführungen die Abstandsregeln hinter der Bühne nicht zu gewährleisten.“ Grundsätzlich macht sich die Regisseurin trotz der Einschränkungen nach eigenen Worten um den Fortbestand der beiden Theaterensembles keine Sorgen. „Wenn unser Publikum uns treu bleibt, werden wir die Krise in der Veranstaltungsbranche überleben. Wir hatten zwar 2020 keine Einnahmen durch Kartenverkäufe, aber dafür auch geringere Ausgaben.“ Denn die Inszenierungen der Blinklichter gingen schon ins Geld. „Dazu kommt, dass die meiste Arbeit ehrenamtlich geleistet wird.“ Dennoch arbeiten laut Schafheutle auch für den Förderverein Künstler, „die wir dieses Jahr nicht beschäftigen konnten und deren Honorar dadurch ersatzlos wegfällt. Das ist wirklich schlimm!“

Indes sei der Förderverein nicht der einzige Kooperationspartner, der weggebrochen ist. „Für Künstler und die Veranstaltungsbranche geht das nun seit neun Monaten ohne Sicht auf Besserung“, betont die Theaterregisseurin. „Viele bangen um ihre Existenz. Die auf uns zukommende schlechtere Haushaltslage in den Städten erschwert die Gesamtsituation.“ Die Pandemie verursache niedrigere Einnahmen aus Gewerbesteuern, sagt Schafheutle. „Wenn zukünftig an Kulturetats gespart wird, muss man kein Hellseher sein, um zu erahnen, was das für die Kulturlandschaft bedeutet.“

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