Langenfeld Langenfeld stellt Rumäniens Kultur vor
Langenfeld · Das Programm für das erste Halbjahr im Länderprojekt "Salut România" steht jetzt fest. Die RP gibt einen Überblick.
Blau, gelb und rot sind die Farben dieses Jahres in Langenfeld. Die Kombination wird zwar nicht Bekleidungsmode dominieren, wohl aber den Veranstaltungskalender 2013. Es sind die Landesfarben von Rumänien, das innerhalb der nächsten zwölf Monate den Langenfeldern unter dem Motto "Salut România" auf vielfältige Art näher gebracht wird.
Bei der Vorstellung des Programms fürs erste Halbjahr strich Bürgermeister Frank Schneider die Bedeutung heraus, den mit der Euro-Krise zunehmenden Stammtischparolen gegenüber anderen Völkern entgegenzuwirken. "Wie bei den vorangegangenen fünf Länderprojekten stehen Kultur sowie Informationen über Menschen, Staat und die Schönheit der Landschaft im Mittelpunkt."
"Sie werden nicht enttäuscht werden!", versprach Mihai Botorog, Leiter des rumänischen Generalkonsulats in Bonn. Der seit über 20 Jahren in Deutschland und der Schweiz tätige Diplomat bedauerte, dass das Image seines Heimatstaates hierzulande nicht besonders gut sei. Viele der seit Jahrhunderten bestehenden Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien - insbesondere zu Siebenbürgen - seien in Vergessenheit geraten. "Der Beitritt in die Europäische Union hat insbesondere unserer jüngeren Generation viele Chancen eröffnet." Ausdrücklich lobte Botorog Langenfelds Beitrag zur Völkerverständigung.
Zwölf Kultureinrichtungen, Kirchengemeinden oder Schulen beteiligen sich. Hier ein Überblick:
Ausstellung Horia Rosca stellt vom 3. März bis zum 2. Juni 40 seiner Ölbilder in der Wasserburg Haus Graven aus; der gebürtige Rumäne hatte viele Jahre lang ein Atelier auf dem Gelände der LVR-Klinik.
Theater Ingrid Bembennek (Text, Regie, künstlerische Leitung) und Wilfried Schwarz (musikalische Leitung) studieren mit ihrem Ensemble einen Streifzug mit gespielten Szenen, Musik, Tanz, einer Foto-Show und kulinarischen Kostproben ein. Bembennek: "Wir befassen uns dabei vor allem mit Siebenbürgen." Zu sehen ist das Stück am 15., 16. (19.30 Uhr) und 17. März (16 und 19.30 Uhr) im Flügelsaal des Kulturzentrums. Zudem wird der seit 25 Jahren in Langenfeld wirkende Exil-Rumäne Constantin Marinescu mit dem Stadttheater-Ensemble Reiseerlebnisse und Literatur (April) sowie "Die kahle Sängerin" von Eugène Ionescu (Juni) auf die Bühne bringen; die genauen Spieltermine im Freiherr-vom-Stein-Haus stehen noch nicht fest.
Konzerte Die Gruppe "Kapelsky" bestreitet mit ihrem temperamentvollen Ostperanto-Folkjazz am 3. Februar ein Konzert im Flügelsaal. Zudem spielt beim Stadtfest am 13. April das Blasorchester Siebenbürgen vor der Stadthalle.
Vorträge Über Rumäniens Lehren aus der Geschichte und die Folgen des europäischen Erweiterungsprozesses referiert der in Siebenbürgen geborene Deutsche-Welle-Redaktionsleiter Robert Schwartz am 27. Februar ab 19.30 Uhr im Flügelsaal. Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Jutta Höfel wird am 19. März ab 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek das Leben und Schaffen der in Rumänien geborenen Literaturnobelpreis-Trägerin Herta Müller vorstellen; der Kölner Schauspieler Stephan Schäfer liest dazu Textpassagen vor.
Studienreisen Der Förderverein des Stadtmuseums bietet vom 1. bis 12. Juni eine Studienreise nach Siebenbürgen an (Näheres bei Reinmar Wilke unter Tel. 977741). Mit der Volkshochschule geht es vom 28. Juli bis zum 3. August durch den südlichen und zentralen Teil Rumäniens (Näheres bei der VHS im Rathaus). Für beide Reisen gibt es nur noch wenige Restplätze.
Sonstiges Die Volkshochschule trägt noch mit einem Rumänisch-Sprachkursus (ab 16. Februar) zum Programm bei, die Jugendkunstschule mit einem Ostereier-Malkursus (23. März) und einem Graf-Dracula-Vormittag (25. Mai). Im evangelischen Gemeindehaus Reusrath steigt am 4. Mai von 15 bis 18 Uhr eine Party mit rumänischen Speisen, die laut Pfarrer Christof Bleckmann auch Behinderte ansprechen soll. In der Don-Bosco-Schule (25. April) dreht sich eine Lesenacht um Vampire.
