Langenfeld Fotoschau in Langenfeld dokumentiert wilde Zeiten

LANGENFELD · Wilde Zeiten brechen im Stadtmuseum an. Zumindest lautet so der Titel einer Foto-Ausstellung, die an diesem Sonntag eröffnet wird.

Bis einschließlich 21. Oktober werden Aufnahmen des Fotografen Günter Zint zur Musik- und Kulturgeschichte aus den 1960er bis 90er Jahren zu sehen sein. Laut Museumsleiterin Dr. Hella-Sabrina Lange beleuchtet die Bilderschau exemplarisch mehrere Bereiche der fotografischen und dokumentarischen Arbeit des 1941 geborenen Fotografen, der nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Mal auf den Auslöser drückte. „Ich will Realität zeigen, meine Bilder sind Gebrauchsfotografien“, so Günter Zint über sein Werk.

Zahlreiche Bilder des Pressefotografen, der unter anderem für die Illustrierte „Quick“ und das Nachichtenmagazin „Spiegel“ arbeitete, dokumentieren Meilensteine der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Mauerfall, Protestaktionen der 68er Studentenbewegung, die Unruhen nach dem Attentat auf Rudi Dutschke und die Demonstrationen gegen den Schah-Besuch in Berlin 1967 sind Ereignisse, die Zint in Fotografien festgehalten hat. Über Jahrzehnte dokumentierte er die Anti-Atomkraft-Bewegung. „Oft war Zint nicht nur Zeuge, sondern überzeugter Mitstreiter“, sagt Lange. „Missstände und Widersprüche der Gesellschaft hat er stets schonungslos und eindeutig offengelegt.“ Der Name Günter Zint ist eng mit dem Hamburger Stadtteil St. Pauli verknüpft, in dem er mehrere Jahrzehnte wohnte. 1968 gründete er die St. Pauli Nachrichten. Im legendären Hamburger „Star Club“ fotografierte Zint viele Konzerte etwa der Beatles. Der Eintritt zur Ausstellung im Freiherr-vom-Stein-Haus, Hauptstraße 83, ist frei.

(mei)
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