Schulausschuss Mehr tun gegen Elterntaxis vor Schulen

LANGENFELD · Im Langenfelder Schulausschuss diskutierten die Stadtpolitiker über die Sicherheit vor den Schulen und den Zustand der Toiletten.

Diese beiden Themen sind ein Dauerbrenner im Schulalltag: erstens eklige Toiletten und zweitens Eltern, die ihre Sprösslinge mit dem Auto bis zur Schulpforte fahren und oftmals deren Mitschüler gefährden. Zu beiden Punkten hatte die BGL im Schulausschuss Handlungsbedarf angemahnt und für entsprechende Konzepte jeweils 10.000 Euro im städtischen Haushalt beantragt. Der zuständige Fachbereichsleiter Ulrich Moenen sicherte in der Sitzung zu, dass die Stadtverwaltung beide Themen im Blick habe, stetig an Verbesserungen arbeite und hierfür keine zusätzlichen Haushaltsgelder nötig seien. Auf dieses Versprechen hin zog BGL-Ratsherr Felix Freitag die veranschlagten Beträge zurück.

Der motorisierte Bring- und Holverkehr vor Schulen ist nach Moenens Angaben längst als Problem erkannt. „Nach dem tödlichen Unfall letztes Jahr in Mönchengladbach, wo eine ihr Kind bringende Mutter vor der Schule einen Jungen überfahren hatte, haben wir die Problematik erneut thematisiert“, so Moenen. „Wir geben nicht auf.“

Auf die Nachfrage der Ausschussvorsitzenden Dr. Barbara Aßmann (CDU) bestätigte Don-Bosco-Schulleiterin Christiane Johnen, dass immer wieder eindringliche Gespräche mit Eltern geführt würden. „Leider sind solche Appelle oft erfolglos“, berichtete Johnen, die in dem Ausschuss alle Langenfelder Grundschulen vertritt.

Immerhin wurde die Stadt Langenfeld  2016 für ihr Projekt „Elternhaltestelle“ mit dem Präventionspreis „Rote Ritter“ des Vereins „Kinder-Unfallhilfe“ ausgezeichnet. Die so genannte Elternhaltestelle an der Grundschule Götscher Weg zielt darauf ab, die oft unübersichtliche Verkehrssituation vor Schulen zu entzerren. Eltern können ihre Kinder an einer ausgewählten, sicheren Stelle aus dem Auto steigen lassen, damit sie den restlichen Schulweg zu Fuß gehen können. Die Haltestelle am Götscher Weg wird laut Schule gut angenommen. Viele Kinder legen den Schulweg komplett zu Fuß zurück. Für die Grünen regte Dr. Beate Barabasch in der Sitzung Schülerlotsen an den weiterführenden Schulen an. „Vor der Prisma-Gesamtschule an der Fröbelstraße kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen.“

Einig waren sich die Ausschussmitglieder beim zweiten von der BGL angestoßenen Problemthema, dass Schultoiletten in bestmöglichem Zustand sein müssten. Nach Ansicht von BGL-Sprecher Gerold Wenzens ist dies aber nicht der Fall. „Schultoiletten sind oft eklig. Selbst während des Ganztagsunterrichts trinken viele Schüler bewusst viel zu wenig, damit sie ohne Klobesuch über den Tag kommen.“ Wegen Vandalismus und Verschmutzungen müssten Schüler indes aktiv eingebunden werden, um die Situation nachhaltig zu verbessern. Schulleiterin Johnen bezeichnete es in diesem Sinne als hilfreich, den Toilettenschlüssel zu verwahren und dann den einzelnen Schülern auszuhändigen.

Fachbereichsleiter Moenen zufolge erledigt das städtische Gebäudemanagement  nötige Reparaturen sofort. Gleichwohl sicherte er zu, in Zusammenarbeit mit den Schulleitern eine Liste zum Alter und Zustand der WC-Anlagen zu erstellen.

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