Langenfeld Kaisersbusch gegen Bachfluten schützen

LANGENFELD · Nach der Überschwemmung von Kellern, Garagen und auch Wohnräumen beim Starkregen im Mai und Juni soll das Viertel am Kaisersbusch kurzfristig besser geschützt werden.

 In diese Flutmulde soll nach Starkregen das Hochwasser von Gladbach und Immigrather Bach abfließen.

In diese Flutmulde soll nach Starkregen das Hochwasser von Gladbach und Immigrather Bach abfließen.

Foto: Stadtverwaltung Langenfeld/Andreas Voss

Bevor Gladbach und Immigrather Bach zusammenfließen, heben Bagger jetzt auf einer großen Wiese eine Flutmulde aus, in der sich bei neuerlichem Starkregen das über die Ufer tretende Wasser sammeln soll. „Das Gelände gehört der Stadt und war an einen Landwirt verpachtet“, sagt Bürgermeister Frank Schneider. „Weil wir dringend solche Retentionsflächen benötigen, haben wir dieses Geschäft rückgängig gemacht.“

Die Zeit dränge, betonte Schneider mit Blick auf einen weiteren starken Regen vom 29. August. Obwohl dieser mit 20 Litern pro Quadratmeter deutlich geringer war als die eingangs genannten Niederschläge mit mehr als 100 Litern seien beide Bäche erneut bedrohlich angestiegen. „Dort ist Gefahr im Verzug.“ Deswegen sollen über einen Dringlichkeitsantrag in der heutigen Ratssitzung 150.000 Euro für die Anlage dieses Überschwemmungeländes bereitgestellt werden. „Da werden schon einige Erdmassen bewegt.“

Nach Angaben des städtischen Chefplaners Ulrich Beul sollen sich im Fall des Falles bis zu 6000 Kubikmeter Wasser ausbreiten können und teils im Boden versickern. Für dieses Provisorium werde an dieser Stelle kein Becken betoniert. Die ausgeschachtete Erdmulde könne gegebenenfalls später wieder zugeschüttet werden, so Beul, „sollte sich bei der anschließenden Planung und Umsetzung eines Hochwasser-Rückhaltungskonzepts für Langenfeld ergeben, dass sie nicht mehr erforderlich ist“.

Schneider verwies im Gespräch mit unserer Zeitung auf Aussagen von Anwohnern, dass in beiden Bächen seit dem Ausbau der Autobahn A542 der Wasserstand nach Regen höher sei als in früheren Zeiten. „Weil wir hierzu dringend Fakten brauchen, haben wir vom Landesbetrieb Straßen-NRW schon vor drei Monaten hierzu Aussagen verlangt. Aber er weigert sich, diese zu liefern.“

Auch die Untere Wasserbehörde des Kreises Mettmann habe hierzu vom Landesbetrieb keine Aussagen bekommen, sagte der Bürgermeister. „Ich weiß nicht, warum Straßen-NRW sich so verweigert. Das scheint ein Hochpolitikum zu sein. Ich vermute, dass dort Einleitungen von der Autobahn in Bäche erfolgen, die nicht sein dürfen.“ Die Stadtverwaltung habe deshalb Kontakt zum NRW-Bauministerium aufgenommen.

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