Langenfelder Unterkünfte Stadt bremst: Platz für Flüchtlinge ist begrenzt

Langenfeld · Marion Prell, Erste Beigeordnete der Stadt Langenfeld, zieht die Notbremse. Die Aufnahmekapazitäten der Stadt Langenfeld sind begrenzt, sagt sie und verbindet das mit der Bitte an alle, ukrainische Flüchtlinge nicht ohne Abstimmung mit der Stadt oder mit der Aussicht auf eine private Unterkunft nach Langenfeld zu holen.

 Hilfsgüter kommen über Polen in der Ukraine an, wie in der Turnhalle in Medyka. Viele Ukrainer wollen von dort in den Westen.

Hilfsgüter kommen über Polen in der Ukraine an, wie in der Turnhalle in Medyka. Viele Ukrainer wollen von dort in den Westen.

Foto: privat

(og) Aufgebracht hat das Thema  ein  Facebook-Post, der angekündigt hat, auf der Rückfahrt  eines  Hilfstransports Flüchtlinge mitzunehmen. „Wir  haben direkt Kontakt aufgenommen und  die Lage erklärt“, sagt Prell. „Das war gar kein Problem.“  Doch immer mehr Hilfswillige  kündigten  an,  auf dem Rückweg von Transportfahrten,  Flüchtlinge   nach Langenfeld zu  bringen. „Diese sicherlich gut gemeinte Aktion entbehrt  nicht einer gewissen Logik: warum soll der Rückweg nach Deutschland eine Leerfahrt sein?“, zeigt  Holger Hammer, Leiter des Referates Soziales Angelegenheiten Verständnis.  „Gleichwohl bitte ich aufgrund der – trotz aller städtischerseits bereits getroffenen Maßnahmen – beschränkten Unterbringungskapazitäten in Langenfeld solch eigeninitiierten Aktionen allenfalls dann durchzuführen, wenn für die transportierten Personen durch die Akteure vor Ort im Vorfeld private Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen wurden.“

Die Erste Beigeordnete  ergänzt: „Stand heute wurden in Langenfeld, bereits mehr als 159 Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen. Wir können als sicher davon ausgehen, dass sich diese Anzahl in den nächsten Wochen deutlich erhöhen wird. Nicht jeder hat die Möglichkeit, privat bei Verwandten und Freunden unterzukommen, weshalb wir die Wilhelm-Würz-Halle für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereiten, die anderweitig nicht versorgt werden können.“

Zu diesen ukrainischen Flüchtlingen  würden noch diejenigen hinzukommen, die schon seit Jahren um Schutz in der Bundesrepublik Deutschland und somit auch in Langenfeld nachsuchen, beschreibt Prell die Lage. Dies seien derzeit mehr als  450 Menschen, die in städtischen Übergangsheimen leben. Weitere 20 afghanische Ortskräfte und etwa zehn Flüchtlinge aus anderen Herkunftsstaaten sind aktuell vom Land zur Aufnahme angekündigt worden und werden in Langenfeld  jeden Tag erwartet., so Prell.

Das erfordere, dass  Flüchtlinge in geordneten Bahnen nach Langenfeld gelangen, sagt sie. „Deshalb bitte  ich bei allem Verständnis für den Willen zu helfen, von einem unabgestimmten Transport von Flüchtlingen nach Langenfeld abzusehen“, appelliert Prell. Es seien viele Hilfsangebote  geschaffen worden, um die Menschen in der Ukraine oder auch die Flüchtlinge  vor Ort  zu unterstützen – etwa Transporte lebenswichtiger Medikamente, von Lebensmitteln und anderen Verbrauchsgütern in das Kriegsgebiet. Auch Wohraum werde angeboten, aber die Kapazitäten der Stadt seien begrenzt.

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