Landtagswahl in Langenfeld und Monheim SPD ist niedergeschlagen und vom Wahlergebnis enttäuscht

Langenfeld · Landespolitische Themen haben im Wahlkampf kaum eine Rolle gespielt, sagt Kandidat Marc Nasemann. Stattdessen sei es hauptsächlich um den Ukraine-Krieg gegangen.

  Marc Nasemann hätte sich für die SPD ein besseres Ergebnis gewünscht.

 Marc Nasemann hätte sich für die SPD ein besseres Ergebnis gewünscht.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Stimmung bei der SPD im Sigfried-Dißmann-Haus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) war am Wahlabend bei vielen der rund 50 Anhänger und Mitglieder auch aus Monheim und Hilden schon nach den ersten Ergebnissen „etwas niedergeschlagen“, sagt Marc Nasemann, Kandidat für den Wahlkreis 37. Die SPD kam auf 23,12 Prozent. Nasemann holte 24,22 Prozent der Erststimmen.

Er machte dafür zum Teil die insgesamt geringe Wahlbeteiligung verantwortlich. Er sagt aber auch, während des Wahlkampfes wären landespolitische Themen deutlich im Hintergrund geblieben. An den Ständen habe man kaum Gehör zur Bildungspolitik und bezahlbarem Wohnraum bekommen. Stattdessen habe der Krieg in der Ukraine und die Versorgungslage im Vordergrund gestanden. „Wir wurden von manchen Bürgern als Kriegstreiber beschimpft, andere widerum nannten uns Stasi-Spitzel.“

Nasemann, der während des Wahlkampfes viele Termine bei Vereinen und in Schulen wahrgenommen und zahlreiche Hausbesuche gemacht hatte, bilanziert: „Das scheint sich am Ende des Tages nicht ausgezahlt zu haben. Die Grünen haben in Langenfeld viele Stimmen von uns geholt.“

Kimberley Bauer, stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende aus Hilden, sagte, man sei „optimistisch in den Abend gestartet“, denn die Stimmung im Vorfeld sei gut gewesen. Benjamin Döbgen, Juso-Vorsitzender (Hilden) hingegen blieb verhalten optimistisch: „Der Abend wird noch lang. Ich hoffe auf eine knappe Mehrheit von Rot-Grün.“ Alexander Schumacher (SPD Monheim) bekundete unumwunden: „Die CDU hat gewonnen. Aber die bisherige CDU/FDP-Landesregierung ist abgewählt.“

Schumacher glaubt, die SPD in NRW hätte ihren Erneuerungsprozess noch nicht abgeschlossen. „Wir brauchen einen personellen Komplettwechsel.“

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