Neues Angebot für Kinder und Jugendliche Memory-Spiel gegen sexuelle Gewalt

Langenfeld · Die Langenfelder Beratungsstelle Sag’s bietet ein selbst entwickeltes Memory-Spiel gegen sexuelle Gewalt an, um Kinder und Jugendliche zu schützen.

Spielerisch lernen Kinder über das Gedächtnis-Spiel das Nein-Sagen und werden so gegen sexuelle Gewalt sensibilisiert.

Spielerisch lernen Kinder über das Gedächtnis-Spiel das Nein-Sagen und werden so gegen sexuelle Gewalt sensibilisiert.

Foto: Dirk Heuer

„Du darfst anders sein“ und „Mein Körper. Meine Entscheidung“ sind Sätze auf den Spielkarten des neuen Memorys des Vereins Sag‘s. Eingesetzt werden sollen sie an Schulen. Sie dienen der Sensibilisierung der Kinder für die eigenen Grenzen.

Sag‘s ist eine Fachberatungsstelle in Langenfeld und setzt sich gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ein. Schüler besuchen die Fachberatungsstelle in regelmäßigen Abständen. Durch Informationen, Lernaufgaben und Spieleinheiten haben sie die Möglichkeit, ihre Gefühle und Grenzen besser kennenzulernen. 2021 haben insgesamt 268 Ratsuchende, davon 126 Kinder und Jugendliche, Sag‘s aufgesucht, teilt Sag’s-Sprecherin Katja Früh mit.

Die Hugger-Glagau-Stiftung hat das Memory-Projekt finanziell unterstützt, die Diplom-Sozialpädagogin Nina Jares inhaltlich. Sie arbeitet im Präventionsteam. Das Spiel soll vor allem bei Gruppen- oder Projektarbeit eingesetzt werden. Es erinnert an das klassische Memoryspiel, bei dem Paare aus einem Feld versteckter Karten gefischt werden sollen. „Memory“ heißt „Erinnerung“ und „Gedächtnis“ auf Englisch.

Das Spiel besteht aus 24 quadratischen Kartenpaaren. Diese sind farbenfroh, ästhetisch und mit Botschaften wie „It‘s a dress, not a yes!“, „Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Schutz!“ oder „Du sagst nur, was du möchtest“ gestaltet. Anschauliche Bilder unterstützen diese Botschaften. Sie lehnen sich an den Instagram-Account der Beratungsstelle an, das Medium, das die Mehrheit der Jugendlichen regelmäßig nutzt.

Ziel sei es, Kindern und Jugendlichen Mut zu machen, sich abzugrenzen. Das Spiel erleichtert den Einstieg zu Präventionsgesprächen. „Aber auch bei der therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Beratungsprozess nutzen wir die Karte als stärkendes Element“, sagt die Vorsitzende von Sag‘s, Cornelia Schuischel.

Die Hugger-Glagau-Stiftung übernahm die Kosten, die Gründerinnen der Stiftung sind Marion Glagau, Gesellschafterin von Orthomol sowie ihre Tochter, ehemalige Orthomol und Diplom-Psychologin, Gesche Hugger. Sag‘s wird bereits seit 30 Jahren von Orthomol unterstützt. „Unsere Stiftung sorgt sich um in jeder Form Benachteiligte, aber vor allem um Kinder und Jugendliche“, erläutert Marion Glagau. Sie hat das Spiel bereits mehrfach mit ihren Enkelkindern getestet und ist begeistert, da wichtige Botschaften der Karten bei den Kindern und Jugendlichen spielerisch haften bleiben. „Und wer hat gewonnen?“, fragt Gesche Hugger. „Die Kinder natürlich“, lacht Marion Glagau.

Wer das Spiel haben und einen kleinen Beitrag spenden möchte, kann Sag‘s eine E-Mail unter info@sags-ev.de schicken.

(frie)
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