Einsatz am Mittwochmorgen Polizei nimmt Clan-Mitglied in Langenfeld fest

Langenfeld · Dem Mann, der zu einer arabischen Großfamilie in Langenfeld gehört, wird Urkundenfälschung und Erpressung vorgeworfen. Die Festnahme soll am Mittwochmorgen in Wiescheid stattgefunden haben.

 Spielhallen wie am Immigrather Platz in Langenfeld stehen im Visier der Polizei.

Spielhallen wie am Immigrather Platz in Langenfeld stehen im Visier der Polizei.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Polizeibeamte des Landeskriminalamtes haben mit Unterstützung von Spezialeinheiten (SEK) am Mittwochmorgen in Langenfeld einen 52-jährigen Mann festgenommen. Er ist Mitglied einer arabischen Großfamilie. Dem 52-jährigen Beschuldigten werden unter anderem räuberische Erpressung sowie Urkundenfälschung in jeweils zwei Fällen vorgeworfen. Das teilt die bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf angesiedelte Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) mit. Sie hatte bei dem Einsatz die Federführung übernommen.

Bei dem Einsatz hat die Polizei außerdem zwei Objekte in Langenfeld durchsucht und dabei Beweismittel sowie einen sogenannten Vermögensarrest (illegal erworbenes, beschlagnahmtes Geld) in Höhe von 397.680 Euro sichergestellt. Der Tatverdächtige wird im Laufe des Mittwochs dem Ermittlungsrichter zur Verkündung eines Haftbefehls vorgeführt, so die Staatsanwaltschaft Düsseldorf. „Die Ermittlungen laufen seit geraumer Zeit“, sagt Staatsanwalt Julius Sterzel, der zugleich Sprecher der ZeOS NRW ist. Den genauen Einsatzort will er nicht nennen.

Rund 100 Clans beobachtet das Landeskriminalamt in NRW. „Und alle“, so hat es Landrat Thomas Hendele als oberster Dienstherr der Polizei im Kreis Mettmann einmal ausgedrückt, „sind im Kreis Mettmann irgendwie vertreten“. Heißt, der Kreis ist überwiegend Schlaf- und Wohnstadt für kriminelle Clans. Dennoch gibt es auch Kriminalitätsschwerpunkte in Erkrath und Langenfeld.

Besonders im Visier der Polizei sind in Langenfeld der Immigrather Platz, der als „gefährlicher Ort“ eingestuft ist, die Solinger- und die Richrather Straße. Dort sind Shisha-Bars und Spielhallen Ziel von Razzien, die es seit dem Wechsel an der Spitze des NRW-Innenministeriums häufiger gegeben hat – Ergebnis der „Strategie der 1000 Nadelstiche“, mit der Innenminister Herbert Reul der Clan-Kriminalität zu Leibe rücken will. Der jüngste Einsatz soll allerdings in Wiescheid gewesen sein.

Bürgermeister Frank Schneider steht in engem Kontakt mit dem Innenministerium. Darüber hinaus könne nur auf politischer Ebene versucht werden, etwa durch Veränderungssperren oder Entwicklungspläne, die Stadt möglichst frei von Spielhallen und Shiha-Bars zu halten. „Daran arbeiten wir im Rahmen unserer gesetzlichen Möglichkeiten“, so Schneider

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