Zum kleinen Stadion Langforter Eckkneipe mit neuem Wirt

Derzeit bemühen sich Ismail Shamo und seine Frau Beriwan um Gäste. Die Bewohnerinnen des benachbarten Altenheims scheinen die selbst gemachte Pizza zu schätzen.

Ismail Shamo ist neuer Pächterder Kneipe „Zum kleinen Stadion“.

Ismail Shamo ist neuer Pächterder Kneipe „Zum kleinen Stadion“.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das größte Pfund in seiner Eckkneipe ist der Wirt Ismail Shamo selbst, seine gewinnende Art, sein zuversichtliches Lachen, der Umgang mit den Gästen. Kein Jahr haben seine Vorgänger, die Wirte Sofien Chnitir und seine Frau Janina, im ehemaligen „Marville“ die Stellung gehalten. Die Fluktuation in Langforts Kneipe „Zum kleinen Stadion“ ist groß. „Ich weiß nicht, warum sie aufgehört haben“, sagt der gebürtige Syrer, der jetzt sein Glück als Gastwirt versuchen will. Bier zapfen könne er schon viel besser als seine Vorgänger, sagt er, „mit sehr viel mehr Schaum.“ Auch er setzt auf ältere Gäste wie seine Vorgänger.

Seit Oktober hält er an der Ecke zum Einkaufszentrum die Stellung. „Dieser Monat war noch sehr gut“, sagt er. Die Terrasse konnte lange genutzt werden. Die letzten Wintermonate waren dann „ganz gut“, berichtet er. Ismail kocht gerne. „Und so kommen zu mir oft die Damen aus dem Altenheim von der Langforter Straße“, erzählt er. Ihnen schmecke seine selbst gemachte Pizza. „Sie loben mich immer“, berichtet er strahlend. „Ich habe schon ein paar Stammkunden.“ Auch Currywurst, Nuggets, Tortilla, Chicken-Wings und Schnitzel macht er selbst, so Ismail. Die Küche ist ihm wichtig.

Ganz einfach wird auch er es sicher in der 80er-Jahre-Eckkneipe nicht haben, die eigentlich mal dringend eine Generalüberholung brauchte. Die dunkle Einrichtung und der Fliesenboden entsprechen vielleicht nicht mehr ganz dem Zeitgeist, sagt auch Frank Klarmann vom Bürgerverein Langfort. „Doch wer soll das bezahlen?“.

Auch Klarmann hat von Ismail und seiner Frau Beriwan nur das Beste gehört, sagt er, und auch von deren Kochkünsten. Füchschen Alt, Früh Kölsch, Warsteiner und König Pilsener werden bei Ismail frisch gezapft. Nächste Woche kommt noch die neue Kaffeemaschine. Die ist dringend nötig, denn die ersten Gäste, meist Rentner, trudeln schon gegen 11 Uhr ein, sagt der neue Wirt. Zwei Wochen haben ihn seine Vorgänger eingearbeitet. Und sein Job macht ihm Spaß. „Ich mag die Leute hier“, sagt der Wahl-Monheimer.

Stolz verweist er auf zwei Feiern, für die seine Kneipe bereits gebucht wurde. „Wir wollen ihn unterstützen, damit er mehr Zulauf bekommt“, sagt Klarmann. Denn eins ist klar: „Die Kneipe muss bleiben. Wir werden Langfort und das Einkaufszentrum auf keinen Fall aufgeben“, so Klarmann.

Nachdem der Immobilienbesitzer Jens Werner mit der von ihm betriebenen Bäckerei den Langfortern eine große Freude gemacht hat, traut er sich laut Klarmann wahrscheinlich auch bald noch an ein neues Café im Langforter Einkaufszentrum heran, ähnlich wie es Erika Terstesse vor ihrem Umzug zum Rathaus betrieben hat. Auch das Ringen um einen Supermarkt im Subzentrum Langfort war zäh, aber letztlich erfolgreich. Seit Jahrzehnten halten sich bereits der Italiener „La Grappa“ mit bewährter Küche und das Restaurant Am Park.

Einstweilen setzt der Bürgerverein auch auf den neuen Kneipier und sein Durchhaltevermögen. Ismail Shamo selbst wartet sehnlichst auf den Sommer und die Eröffnung seiner Terrasse.

Isabel Klaas

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