Langenfeld/Monheim Im Kino muss es klebrig knuspern

Langenfeld/Monheim · Popcorn gehört zum Leinwandgenuss dazu. Man kann es auch zu Hause im Kochtopf machen.

 Georg Huff, Schauplatz-Chef, präsentiert die gute alte Popcornmaschine im Rex-Kino Langenfeld.

Georg Huff, Schauplatz-Chef, präsentiert die gute alte Popcornmaschine im Rex-Kino Langenfeld.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Was wäre der Kinoabend ohne jene knusprig-süße klebrige Verführung in der Tüte? Popcorn ist ein Muss, egal, ob der König der Löwen majestätisch brüllt oder frustrierte Männer beim Synchronschwimmen ihr seelisches Gleichgewicht wieder finden. Sogar ins Outdoor-Kino nehmen Georg Huff und Katja Früh von der Schauplatz GmbH Langenfeld die geplatzten, karamellisierten Maiskörner mit, damit die Zuschauer sich bei den Seelichtspielen nicht im Verzicht üben müssen.„Allerdings wird das Popcorn im Rex schon vorher zubereitet“, sagt Katja Früh. „Die Maschine können wir nicht mitnehmen.“ Die sei nämlich schwer und uralt und stamme noch vom Vorbesitzer des Kinos. „Sie kommt aus Chicago und ist eine echte Cretors Diplomat“, sagt Katja Früh. Körperwarm müsse das geplatzte Korn sein, um seinen Geschmack zu entfalten. Und: Es gibt zwei Sorten Maiskörner, die man dazu nehmen kann: Mushroom (Pilz) und Butterfly (Schmetterling.) „Wir nehmen Mushroom, geben Zucker und gutes Öl dazu. Und fertig ist die Super-Nascherei, die wie ein kleiner Spaltpilz aussieht und mit der man, einmal begonnen, nicht mehr aufhören kann.“ An einem mittelmäßig besuchten Kino-Samstag in den Ferien und im Sommer verkauft die Schauplatz GmbH im Rex immerhin noch 100 Portionen.

Natürlich kann man auch zu Hause beim Fernsehabend sein eigenes Popcorn machen. Man muss nur darauf achten, dass der Mais dafür geeignet – also ziemlich dünnschalig – ist, damit das Korn beim Erwärmen auch aufpoppt.

So eine Maschine für zu Hause ist zwar momentan in keinem Laden direkt zu haben. Wird aber von Depot, Euronics in der Stadtgalerie, von Rossmann und Lidl gerne bestellt. Oder aber man schaut selbst auf der entsprechenden Website nach.

So eine Original-Cretors-Maschine in klein mit Edelstahltopf im 50er-Jahre-Look gibt es für 83,95 Euro im Internet. „Sie karamellisiert in einem Gang ganz ohne Schweinerei“, verspricht der Hersteller. Das Depot-Gerät kostet 29 Euro. Vor Weihnachten wird es auch im Laden direkt zu haben sein. Für 26 Euro bekommt man über die Website von Real einen Popcornmaker, der sogar ohne Öl auskommt – „für Figurbewusste“. Übrigens lieben Amerikaner das Popcorn auch salzig. Die günstigste Maschine von Bredeco kostet 21 Euro und funktioniert mit Heißluft.

Wer jetzt Appetit bekommen hat und sofort loslegen möchte, kann dies auch im eigenen Topf mit Deckel tun. Die wichtigste Zutat ist Popcornmais. „Es macht keinen Sinn, den Mais vom Feld zu ernten oder den Mais aus der Dose zu verwenden, denn dieser Mais poppt nicht auf“, steht es auf popcorn-rezepte.de zu lesen. Popcornmais gibt es im Supermarkt zum Beispiel von Seeberger. Er steht in der Regel im Regal bei den Nüssen. Einfach Öl und Zucker in den Topfgeben, warten bis der Zucker geschmolzen ist und dann das Korn rein und sofort den Deckel drauf, sonst fliegen die aufgeplatzten Körner durch die Küche, warnen Kenner. Es gibt im Internet allerlei Rezepte für zu Hause mit Nuss-Nougat-Creme oder Bananenchips. Statt einer Maschine kann man einen Popcorn-Topf verwenden, in dem man auch bei geschlossenem Deckel umrühren kann.

Wem das aber allen zu lästig ist, der geht einfach ins Kino, zu den Seelichtspielen in Langenfeld im Freizeitpark oder ins Mondscheinkino nach Monheim an der Kapellenstraße. Denn da gibt es das beste Popcorn. „Mit total viel Sachkenntnis und Liebe gemacht“, verspricht Katja Früh.

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