Neues Angebot Wenn Selbsthilfe ein Fremdwort ist

Kreis Mettmann · Die „kultursensible Selbsthilfe“ beim Paritätischen NRW im Kreis Mettmann will Menschen mit Migrationshintergrund für das Angebot der hiesigen Selbshilfegruppen interessieren.

 Semra Yildiz-Can lotst Migranten zur Selbsthilfe.

Semra Yildiz-Can lotst Migranten zur Selbsthilfe.

Foto: Der Paritätische

Im Kreis Mettmann gibt es mehr als 140 Selbsthilfegruppen. „Ihre Themen sind so unterschiedlich, wie die Menschen selbst“, sagt Semra Yildiz-Can vom Paritätischen Wohlfahrtverband. Das Themenspektrum reicht von Adipositas bis Trauer und von Hörbehinderung bis zu Psychosomatischen Störungen. In den Gruppen sprechen Menschen über ihre Sorgen und Probleme. Sie tauschen Erfahrungen und Informationen aus und helfen und ermutigen sich gegenseitig. „Uns ist aber aufgefallen, dass Menschen mit Migrationsgeschichte bisher eher selten an den Selbsthilfegruppen teilnehmen“, stellt Yildiz-Can fest und fügt hinzu: „Das möchten wir ändern“. Die Diplomsozialwissenschaftlerin weiß, dass viele Kulturen schon das Wort „Selbsthilfe“ nicht kennen. Bereits die Übersetzung des Wortes in andere Sprachen sei nicht einfach, weil es das Wort nicht in allen Sprachen gebe. „Viele Menschen kommen zudem aus Kulturen, die es nicht gewohnt sind, mit Menschen außerhalb der Familie über Probleme zu sprechen oder sie zuzugeben“, weiß Yildiz-Can. Sie ermutigt deshalb Menschen mit Migrationsgeschichte, sich bei ihr zu melden. Sie hilft ihnen bei der Vermittlung in bestehende Gruppen, ist aber auch Ansprechpartnerin, wenn eine neue Gruppe gegründet werden soll. „Alle Anfragen werden vertraulich behandelt“, unterstreicht sie.

Und so ist die „kultursensiblen Selbsthilfe“ beim Paritätischen NRW im Kreis Mettmann zu erreichen: Mühlenstraße 15, 40822 Mettmann, Telefon 02104 965626, Fax 02104 965620, E-Mail: yildiz-can@paritaet-nrw.org.

(gut)
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