Nach Erdbeben in der Türkei und Syrien Langenfelder und Monheimer spenden für Erdbebenopfer

Monheim · Die Monheimer Ditib-Gemeinde will Geld, das sie für den Bau ihrer Moschee sammelt, in die betroffenen Gebiete leiten. Die Stadt Langenfeld spendet 25.000 Euro.

Erdbeben Türkei/Syrien: Die Bergungsarbeiten am Tag danach
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Schweres Erdbeben in der Türkei – Bergungsarbeiten und Hilfsgüter

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Foto: dpa/Anas Alkharboutli

Die Monheimer Ditib-Gemeinde hat ebenso wie der Kölner Dachverband eine Spendenaktion zugunsten der Erdbebenopfer ins Leben gerufen. Es gebe auch zahlreiche Gemeindemitglieder, deren Familien aus den betroffenen Regionen im Südosten der Türkei stammen, berichtet Erdogan Akpolat, Dialogbeauftragter der Gemeinde. Am Montag sei spontan entschieden worden, die Erlöse des Spendenfrühstücks und auch die der freitäglichen Spendenaufrufe, die eigentlich dem Moscheebauprojekt gewidmet sind, nunmehr der türkischen Katastrophenhilfe zur Verfügung zu stellen. Noch nicht entschieden sei, ob das Geld dem Roten Halbmond oder der nach dem Erdbeben 1999 gegründeten Katastrophenschutzbehörde Afad gespendet werden soll.

„Immerhin sind hier große Städte mit Millionen von Einwohnern betroffen.“ Das Schlimmste für ihn sei die Ohnmacht angesichts der schrecklichen Bilder, „wo man am liebsten sofort hinfliegen und mit anpacken möchte“, so Akpolat. Allerdings seien bereits alle Flüge in die Region ausgebucht. Ein Gemeindemitglied, dessen Cousine mit Familie verschüttet wurde, hat erst für Mittwoch einen Flug bekommen. „Und dann sind ja auch Zufahrtswege und Landebahnen beschädigt.“ Immerhin hätten sich viele verschüttete Menschen über ihre Handys bemerkbar machen können.

Auch der KKV-Gesprächskreis „Christen treffen Muslime“ ruft dringend zu Spenden für die Opfer auf. Auch wenn man nicht selbst vor Ort helfen könne, so könne man doch neben dem Gebet mit einer großzügigen Spende dazu beitragen, dass den Opfern schnell geholfen und die Helfer mit den notwendigen Hilfsmitteln ausgestattet würden, so ihr Leiter Bernd Wehner. Ein Adressat für die Spende wäre Caritas international, IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02, BIC: BFSWDE33KRL Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe.

In Langenfeld ist die Katastrophe in der Türkei und in Syrien das Theme Nummer 1 in den Netzwerken rund um die Flüchtlingshilfe, berichtet der Vorsitzende Frank Schöler. „Viele Syrer haben Verwandte und Freunde dort“, sagt er. „Und sie sind sehr besorgt, auch weil viele Menschen nun auf der Straße leben müssen.“ Ohnehin sei die Kurdenregion ständig gefährdet.

Die Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Türkei und Syrien ist groß.

Die Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Türkei und Syrien ist groß.

Foto: dpa/Francisco Seco

Mit Bestürzung nimmt Bürgermeister Frank Schneider die Nachrichten aus dem Erdbebengebiet in der Türkei und in Syrien auf. „Mit jeder neuen Berichterstattung steigt die Zahl der Todesopfer, das ist eine menschliche Katastrophe“, sagt er. „Auch viele Menschen mit Wurzeln in den betroffenen Ländern, die in Langenfeld leben, sorgen sich um Verwandte und Freunde in der Katastrophenregion. Wir stehen an ihrer Seite.“ In Abstimmung mit den Vorsitzenden der im Rat vertretenen Fraktionen hat er kurzfristig eine Soforthilfe in Höhe von 25.000 Euro an die „Aktion Deutschland hilft“ auf den Weg gebracht.

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