Einblick für Sehende So erleben Blinde mit Hilfen den Alltag

Langenfeld · Ständige Dunkelheit, Orientierung nach Gehör und mit dem Tastsinn – das ist für Susanne Winther der Alltag. Mit weiteren Mitgliedern des Blinden- und Sehbehindertenvereins Rhein-Wupper (BSVRW) gab sie jetzt bei der Volkshochschule Langenfeld in einem Vortrag Einblicke in ihren Alltag. Die Sehbehinderten berichteten dem interessierten Publikum, wie sie ihn trotz aller Erschwernisse dank moderner Hilfsmittel selbständig meistern.

 Die Tandem-Gruppe „Weiße Speiche" des ADFC (Archivbild) ermöglicht Susanne Winther (2. v. r.) und anderen Sehbehinderten Radtouren.

Die Tandem-Gruppe „Weiße Speiche" des ADFC (Archivbild) ermöglicht Susanne Winther (2. v. r.) und anderen Sehbehinderten Radtouren.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Sehende können sich kaum vorstellen, wie viele Hürden Blinde in ihrem Alltag meistern müssen, berichtete Winther, zweite Vorsitzende des BSVRW ist. Es fängt bereits morgens an: Wach werden und sich nicht am Tageslicht orientieren können. Auch ein Blick auf die Uhr bringt keine Erkenntnis darüber, wie spät es ist. Den Gang ins Bad muss man sich in fremder Umgebung ertasten und spätestens beim Anziehen würden die meisten verzweifeln. Denn ob die Hose farblich zum Oberteil passt, lässt sich nicht erfühlen.

 Elektrosignal für Blinde an der Fußgängerampel Theodor-Heuss-Straße in Langenfeld vom Rathaus zum Hewag-Seniorenstift (Hintergrund). Der Knopf an der Unterseite vibriert bei grüner Ampel, bei Rot nicht. Das Gerät gibt gibt keinen Ton von sich.

Elektrosignal für Blinde an der Fußgängerampel Theodor-Heuss-Straße in Langenfeld vom Rathaus zum Hewag-Seniorenstift (Hintergrund). Der Knopf an der Unterseite vibriert bei grüner Ampel, bei Rot nicht. Das Gerät gibt gibt keinen Ton von sich.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)