Einkaufen Kürbisse – Trendgemüse und Sattmacher

Langenfeld/Monheim · Die Zeit der meist orangefarbenen „Panzerbeere“ hat begonnen. Den ganzen Herbst über lassen sich Rezepte ausprobieren.

 Der Reusrather Landwirt Heinz Modemann verkauft in seinem Hofladen auch Kürbisse.

Der Reusrather Landwirt Heinz Modemann verkauft in seinem Hofladen auch Kürbisse.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Jahrzehntelang spielte der Kürbis in der deutschen Küche keine Rolle. Das ist heute anders. Seit er nicht mehr nur als „Gelber Zentner“ auftritt, sondern vorwiegend als handlicher Hokkaido, ist er gerne gesehen, sagt der Reusrather Landwirt Heinz Modemann. Seit Beginn voriger Woche verkauft er in seinem Hofladen an der Rothenberger Straße 7 das beliebte „Fruchtgemüse“, das botanisch als „Panzerbeere“ bezeichnet wird. „Der Geschmack ist mit den Jahren eindeutig besser geworden“, sagt Modemann. Mild, süßlich und nussig bietet sich der orangefarbene Hokkaido für unzählige Rezepte an: als Suppe mit Apfel- oder Orangensaft, im Kuchen, im Muffin, als Püree, gefüllt oder als Gnocci und im Salat. „Der Kürbis ist ein richtiges Trendgemüse“, sagt Modemann. „Sobald in Fernsehen oder Zeitung ein neues Rezept veröffentlich wird, laufen uns die Kunden die Türen ein.“

Allerdings baut der Reusrather selbst keine Kürbisse mehr an. „Aber unsere Ware kommt aus Deutschland“, sagt er. Erstaunlicherweise braucht der Kürbis trotz seiner teils beeindruckenden Größe nur wenig Regen. „Er mag es trocken, dann wächst er üppig“, sagt Modemann. Also genau die richtige Pflanze für die veränderten Klimabedingungen.

In zwei Wochen finden sich in den Auslagen des Hofladens neben dem Hokkaido dann auch die birnenförmigen Butternut-Kürbisse. Sie eignen sich ebenfalls für Suppe, Püree, Kuchen, aber auch für Marmelade, als Gemüse, zum Braten, Dünsten und als Füllung. In einigen Supermärkten der Region ist der hellgelbe „Butternut“ jetzt schon zu haben.

Der dritte im Bunde der Meistverkauften ist der Muskatkürbis, der etwas größere Bruder mit der gerippten Schale. Sein Geschmack ist intensiver als bei den meisten anderen Sorten, und im Gegensatz zu ihnen gilt: Am besten schmeckt er, wenn er noch nicht ganz reif ist. Als Tarte oder Suppe macht er einiges daher und kostet wie seine Verwandten nicht sehr viel. Selbst roh – dünn aufgeschnitten und mariniert – ist Kürbis als oder im Salat genießbar. Man sollte aber unbedingt darauf achten, dass es sich um gezüchtete Speisekürbisse handelt. Bei Modemann kostet das Kilo frischer Hokkaido 2,20 Euro. Im Supermarkt oft weniger. Bis Weihnachten dauert die Kürbiszeit. Da lassen sich viele Rezepte ausprobieren. Das lohnt, denn der Sattmacher ist auch noch gesund. 100 Gramm seines Fruchtfleisches haben nur 27 Kalorien. Verarbeitet mit Sahne, Käse, im Kuchen oder Fonds, ist er natürlich nicht mehr ganz so figurfreundlich. Dafür liefert der Kürbis viele Nährstoffe wie Beta-Karotin, Vitamin A, Magnesium, Kalzium und Kalium.

Auch seine Kerne haben es in sich: Sie enthalten unter anderem Vitamin E, wertvolle Enzyme, Beta-Carotin sowie ungesättigten Fettsäuren. Als besonders positiv gilt die Wirkung der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolsäure. Man kann sie durchaus selbst im Backofen trocknen und später über Suppen und Salate streuen.

Hier noch ein etwas außergewöhnliches Rezept aus dem Kochbuch „Salat Satt“ aus dem Südwest Verlag: Kürbis-Salat mit Grünkohl und Weintrauben – Backofen vorheizen, zwei Bleche mit Backpapier belegen. Salz, Chilipulver, Chiliflocken und Paprikapulver sowie schwarzen Pfeffer mischen. Einen kleinen Butternutkürbis in mundgerechte Stücke schneiden, mit zwei TL Olivenöl und drei Vierteln der Gewürzmischung in einer Schüssel vermengen, auf dem Backblech verteilen und 20 Minuten backen, dann wenden und nochmals 15 bis 20 Minuten backen bis die Ränder braun sind. Dann auf dem Papier abkühlen lassen.

In der benutzten Schüssel 300 Gramm kernlose blaue Trauben mit einem halben TL Olivenöl und der restlichen Gewürzmischung vermengen, auf ein Backblech mit Backpapier legen und backen, bis die Trauben aufplatzen.

Für die Vinaigrette eine zerdrückte Knoblauchzehe, 1 EL Sherryessig, 1 EL Dijon-Senf, 1 TL Honig, 1/4 TL Paprika und ein Prise Salz mit 4 EL Olivenöl vermengen. Dann 2 EL geriebenen Parmesan unterheben. 225 Gramm jungen Grünkohl mit der Hälfte der Vinaigrette mischen und auf einer Servierplatte ausbreiten. Kürbisstücke und Trauben lauwarm dazu geben. Mit 2 EL frisch gehobeltem Parmesan bestreuen und restliche Vinaigrette darauf verteilen und lauwarm servieren.

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