Im Frühling ist in der Natur immer viel los Gärtner arbeiten für buntes Stadtbild
Langenfeld/Monheim · Städtische Gärtner pflanzen und wässern. Sie wählen verstärkt klimaresistente Bäume und Sträucher. Die wochenlange Trockenheit und so mancher Schädling stellte und stellt die Fachleute dabei vor große Herausforderungen.
Die Sonne scheint, viele Bäume strahlen in ihrem saftigsten Grün. Frühblüher wie Tulpen und Narzissen haben ihren Dienst bereits getan, jetzt sind ihre Nachfolger an der Reihe – etwa Stiefmütterchen. Im Frühling ist in der Natur immer viel los, und so haben auch die städtischen Gärtner seit Wochen alle Hände voll zu tun. In Langenfeld und Monheim stehen neue Pflanzprojekte, aber auch der Erhalt und die Pflege der bestehenden Grünflächen auf dem Programm.
Die wochenlange Trockenheit und so mancher Schädling stellte und stellt die Fachleute dabei vor große Herausforderungen. In Langenfeld haben sich Jörg Meyer und sein Kollege Sergej Karpekin Sehenswertes für den Kreisverkehr auf der Rheindorfer Straße einfallen lassen. Die beiden Gärtner im städtischen Betriebshof gestalteten die Fläche sternförmig um. Außer den Azaleen und dem großen Baum in der Mitte ist nicht viel stehengeblieben. „Die Bewässerung war defekt, deshalb nutzten wir die Gelegenheit, das Beet auf dem Kreisverkehr neu anzulegen“, erzählt Betriebshofleiter Bastian Steinbacher. Zuletzt kam Rollrasen hin. In wenigen Monaten werden die beiden Gärtner dann die Karosserie einer Piaggio Ape installieren, ein dreirädriges Rollermobil, das bepflanzt und zum Hingucker werden soll.
Aber auch sonst haben die Männer und ihre mehr als 30 Kollegen alle Hände voll zu tun: Die Zeit des Rasenmähens hat begonnen, große Flächen wie im ab Donnerstag wieder geöffneten Freizeitpark Langfort oder im Sportpark Reusrath wollen gepflegt sein. Die Zeit, der geschlossenen Spielplätze haben die Betriebshofmitarbeiter außerdem für die Jahreshauptkontrolle der Geräte und Fundamente genutzt.
Da das Frühjahr wieder sehr trocken ist, muss außerdem reichlich gegossen werden. „Das ist fast schon so wie im Hochsommer“, erzählt Steinbacher.
Das bestätigt in Monheim Gärtnermeister Jan-Philipp Blume, der für die städtische Grünflächenverwaltung arbeitet. „Wir wässern bereits seit Ende Februar, weil einige Bäume durch die Trockenheit der letzten Jahre schon vorgeschädigt sind“, sagt er. In Monheim habe es in den vergangenen Wochen etliche Pflanzaktionen gegeben. An der Feuerwehr beispielsweise werden Ahornbäume und Spaliergehölz gesetzt, im Landschaftspark Säulenkirschen. „Das werden richtige Blütensäulen und ist mal etwas anderes“, sagt Blume.
Auf abgelaufenen Grabfeldern auf dem Monheimer Waldfriedhof haben die städtischen Gärtner Stauden gepflanzt und Blumenwiesen für die Bienen eingesät. „Wir achten verstärkt darauf, dass wir mit unseren Pflanzungen etwas für die Insekten tun“, betont der Gärtnermeister. An der Alten Schulstraße am Rathaus werden zum Beispiel Blumeneschen als Hochstammbäume gesetzt. Die sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine echte Bienenfutterpflanze.
Damit die neuen Bäume und Sträucher gedeihen, wählen die Gärtner die Standorte und die Baumarten sehr bewusst aus: Die Bäume erhalten unterirdische Kammersysteme, die dem Wurzelwerk genug Luft und Wasser geben. Außerdem werden mittlerweile vor allem Sorten gepflanzt, die mit der zunehmenden Trockenheit leben können: Amberbäume, Baumhasel und die ungarische Eiche gehören dazu, traditionelle Linden, Stileichen oder Ahornbäume nicht mehr. Die ungarische Eiche hat zudem den Vorteil, dass der berüchtigte Eichenprozessionsspinner einen Bogen darum macht.
„Wir stehen vor der Herausforderung, für stadtklimaresistente Pflanzen zukunftsfähige Standorte in der eng bebauten Stadt zu finden“, sagt Jan-Philipp Blume. Seinen persönlichen Lieblingsstandort hat er in Monheim indes schon gefunden: Der Landschaftspark hat es ihm angetan, vor allem die großzügigen Wege und die Stauden, die dort in der nächsten Zeit blühen werden.