IHK und Corealis Experten beurteilen Markt für Gewerbeimmobilien

Langenfeld/Monheim · Laut Corealis gibt es in Langenfeld und Monheim keine zusammenhängenden Büroflächen über 1200 Quadratmeter zu mieten. IHK legt Ergebnisse einer Umfrage zum regionalen Immobilienmarkt in der Corona-Krise vor.

 Der Langenfelder Bürokomplex „Campus Elisabeth“ ist seit kurzem trotz Corona-Krise voll vermietet worden.

Der Langenfelder Bürokomplex „Campus Elisabeth“ ist seit kurzem trotz Corona-Krise voll vermietet worden.

Foto: Achim Krug

(mei) Weder in Langenfeld noch in Monheim seien aktuell zusammenhängende Büroflächen über 1200 Quadratmeter Mietfläche zu bekommen. Zu diesem Schluss kommt das auf Gewerbeimmobilien spezialisierte   Beratungshaus Corealis. In beiden Städten biete der Immobilienmarkt hiernach suchenden Firmen „keine Vakanzen mehr“, berichtet der geschäftsführende Corealis-Gesellschafter Jens U. Reuther „Das war lange Zeit anders.“

Corealis-Untersuchung Aber in den vergangenen zwei Jahren haben, so Reuther,  Langenfeld und Monheim „aufgrund des soliden Preis-Leistungsgefüges und Attraktivität der Immobilienobjekte“ einen großen Zulauf verzeichnet. „In der Folge ist das Angebot ziemlich zusammengeschrumpft. Wer jetzt Büroflächen zur Miete sucht, muss Geduld und Zeit mitbringen.“ Corealis selber  hat nach Reuthers Angaben in der Nähe des Langenfelder S-Bahnhofs den  Business-Park Tricom  mit 10.600 m² Bürofläche sowie den Business-Park Katzberg mit rund 8000 m² voll vermietet. Ausgelastet sei auch das Monheim Office mit 5275 m². Zuletzt habe Corealis in Langenfeld das abgebildete Campus Elisabeth an der Elisabeth-Selbert-Straße 1-5 (12.500 m²) voll vermietet, das vor zwei Jahren noch zur Hälfte leergestanden sei.

Sogar während des Lock-Downs hat Corealis nach Reuthers Worten die letzten zwei verfügbaren Einheiten mit insgesamt 700 m² Bürofläche an die Permendo GmbH und die Mispa Technologies GmbH vermittelt. Zuvor seien Tochtergesellschaften der beiden börsennotierten Unternehmen Lanxess und Euromicron angesiedelt worden.

IHK-Blitzumfrage Derweil hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ergebnisse einer regionalen Immobilien-Untersuchung vorgelegt. „Der Markt für Wohnimmobilien hält der Corona-Krise stand und ist weiterhin hoch attraktiv“, meint IHK-Geschäftsführerin Marion Hörsken. Anders sehe es im Großraum Düsseldorf indes  bei Gewerbeimmobilien aus: „Außer in Spitzenlagen geht die Nachfrage nach Büro- und Einzelhandelsflächen zurück.“ Besonders dramatisch sei die Situation bei Hotelbauten. „Hier werden Projekte verschoben oder es wird aufgrund der aktuell sehr angespannten Lage auf diese ganz verzichtet.“ Dies sei das Ergebnis einer IHK-Blitzumfrage bei der Immobilienwirtschaft vom 26. Juni bis 9. Juli zu  Corona-Auswirkungen sowie einer Diskussion im IHK-Immobilienausschuss.

Für Düsseldorf erwarteten 53 Prozent der von der IHK befragten Immobilienexperten, dass sich der Markt für Wohnimmobilien besser entwickeln wird als in anderen Städten. „Für den Kreis Mettmann“, so Hörsken, „prognostizieren immerhin 30 Prozent eine bessere Entwicklung für Wohnmobilen, verglichen mit anderen Landkreisen.“ Ganz anders schätze die Branche die Entwicklung bei Gewerbeimmobilien ein. 33 Prozent erwarten, dass sich diese im Kreis Mettmann schlechter als in anderen Landkreisen entwickeln werden.  29 Prozent im Kreisgebiet könnten die Entwicklung für Wohnimmobilien nicht einschätzen, bei Gewerbeimmobilien  sogar 37 Prozent.

Problematisch ist laut IHK ferner, dass Stadtverwaltungen Abläufe in der Corona-Krise weiter verzögerten. So lautet der Befund von 55 Prozent der Umfrage-Teilnehmer. 44 Prozent beklagten ganz konkret Verzögerungen bei Genehmigungsprozessen. IHK und Immobilien-Experten appellieren laut Hörsken, „die Verzögerungen so schnell als möglich abzustellen und Prozesse, wo es möglich ist, zu digitalisieren“.

(mei)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort