Mobile Teams auch in Langenfeld und Monheim Am Sonntag starten die Impfungen

LANGENFELD/MONHEIM/ERKRATH · Das Impfzentrum des Kreises Mettmann in Erkrath ist betriebsbereit, doch zunächst geben mobile Teams in Langenfeld, Monheim und den anderen Städten Bewohnern und Beschäftigten von Seniorenheimen die Anti-Corona-Spritze.

 Das Impfzentrum für Langenfelder, Monheimer und alle anderen Bewohner des Kreises Mettmann steht am Timocom-Platz in Erkrath.

Das Impfzentrum für Langenfelder, Monheimer und alle anderen Bewohner des Kreises Mettmann steht am Timocom-Platz in Erkrath.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zwölf weitere Menschen sind am oder mit dem Coronavirus gestorben, hat das Kreisgesundheitsamt am Dienstag gemeldet. Zu diesen zwischen 66 und 92 Jahre alten, teils vom Wochenende nachgemeldeten Gestorbenen gehört auch ein 73-jähriger Monheimer (siehe Corona-Ticker). Bislang zählt der Kreis Mettmann somit 227 Corona-Tote und aktuell 1186 Infizierte. Nach der Freigabe des von Biontech entwickelten Impfstoffs liegt die Hoffnung in der Pandemie auf der Spritze – vor allem zum Schutz der anfälligen Senioren, der  Pflegekräfte und Ärzte. Bereits am Sonntag, 27. Dezember, soll im Kreis Mettmann  mit den Corona-Impfungen begonnen werden, kündigt Kreissprecherin Daniela Hitzemann an. „Allerdings kommt auch hier – wie überall im Land – nicht jeder Impfwillige sofort an die Reihe.“

Das für die Bürger aller zehn kreisangehörigen Städte in Erkrath eingerichtete Impfzentrum  ist laut Landrat Thomas Hendele zwar betriebsbereit. „Der Impfbetrieb dort wird aber erst anlaufen, wenn genügend Impfstoff verfügbar ist. Deshalb werden von der kassenärztlichen Vereinigung vorerst auch noch keine Termine für die Impfung im Impfzentrum vergeben.“ Für die allermeisten Menschen im Kreis heißt das nach den Worten von Hendele, „dass sie sich noch in Geduld üben müssen“.

Da der Impfstoff nur in begrenzten Mengen zur Verfügung steht, hat der Bund in seiner Impfverordnung eine Reihenfolge der zu Impfenden festgelegt.  Dabei spielen laut Kreissprecherin Hitzemann „vor allem das Lebensalter, altersunabhängige Risikofaktoren wie chronische Erkrankungen und Tätigkeiten oder Lebenssituationen, die ein höheres Risiko bedeuten, eine Rolle“. Fest stehe, dass ab Sonntag zunächst in Pflegeeinrichtungen geimpft wird.

Mobile Teams der kassenärztlichen Vereinigung werden laut Hitzemann in Langenfeld, Monheim und den anderen acht Städten die Einrichtungen aufsuchen und sowohl die Bewohner als auch die Beschäftigten impfen. „Fast 150 Pflegeeinrichtungen gibt es im Kreis, rund 12.600 Menschen leben oder arbeiten dort.“

Bis Silvester soll der Kreis Mettmann nach Angaben von Landrat Hendele drei Impfstofflieferungen erhalten, mit denen insgesamt 4300 Menschen geimpft werden sollen. „Angenommen, in den Einrichtungen möchte sich jeder impfen lassen, dann bräuchte man allein dafür insgesamt mehr als 25.000 Impfdosen.“ Denn für die Wirksamkeit bedürfe es pro Person zweier Impfungen im Abstand von etwa drei Wochen. „Bis also die Pflegeeinrichtungen durchgeimpft sind, können durchaus mehrere Wochen vergehen“, rechnet Hendele vor.

Über 80-Jährige, die zu Hause leben, gegebenenfalls dort gepflegt werden und nicht mobil sind, sollen Hitzemann zufolge ebenfalls schnellstmöglich geimpft werden. „Da der zunächst eingesetzte Impfstoff von Biontech/Pfizer sehr transportempfindlich ist, soll dies mit einem weniger empfindlichen Impfstoff durch die Hausärzte geschehen.“ Es wird erwartet, dass weitere Impfstoffe wie etwa des Herstellers Moderna in Kürze ihre Zulassung erhalten.

 Landrat Thomas Hendele appelliert im Impfzentrum des Kreises, geduldig zu sein, aber das Angebot unbedingt zu nutzen.

Landrat Thomas Hendele appelliert im Impfzentrum des Kreises, geduldig zu sein, aber das Angebot unbedingt zu nutzen.

Foto: Kreis Mettmann

Für alle weiteren Bevölkerungsgruppen im Kreis Mettmann steht der Impfbeginn laut  Hendele noch nicht fest. „Aber jeder, der an der Reihe ist, wird es auf jeden Fall erfahren.“ Der Landrat  appelliert an alle Bürger, geduldig zu sein. Noch viel eindringlicher bitte er alle, die das Impfangebot erhalten, es auch unmittelbar zu nutzen. „Nur wenn sich genügend Menschen impfen lassen, erreichen wir die notwendige Herdenimmunität“, zitiert Hendele  Erkenntnisse der Virologen. „Und dann können wir hoffentlich im Laufe des kommenden Jahres zu einem Leben ohne coronabedingte Einschränkungen zurückkehren.“

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