Neue Zahlen 60 Prozent der Schwangeren im Kreis Mettmann sind älter als 30 Jahre

Langenfeld/Monheim · Nach aktuellen Zahlen des Landesbetriebs IT.NRW war die höchste Geburtenhäufigkeit im Kreis bei 30- bis 34-jährigen Frauen zu beobachten. 2019 wurden in dieser Altersgruppe 1653 von insgesamt 4321 Babys zur Welt gebracht. An zweiter Stelle folgten die 25- bis 29-jährigen Mütter mit 1082 Geburten.

 Babyglück

Babyglück

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Im Kreis Mettmann ist das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt ihres Kindes 2019 auf 31,5 Jahre gestiegen, 2009 lag es noch bei 31,0 Jahren. Nach aktuellen Zahlen des Landesbetriebs IT.NRW war die höchste Geburtenhäufigkeit im Kreis bei 30- bis 34-jährigen Frauen zu beobachten. 2019 wurden in dieser Altersgruppe 1653 von insgesamt 4321 Babys zur Welt gebracht. An zweiter Stelle folgten die 25- bis 29-jährigen Mütter mit 1082 Geburten. Insgesamt waren 60,4 Prozent der Mütter im Kreis über 30 Jahre alt. Wichtig: Die Statistik bezieht sich nicht nur auf Erstgeborene, sondern auf sämtliche Geburten. Die Altersangaben schließen also auch Mütter ein, die zum wiederholten Mal gebaren.

Gleichwohl: „Im Kreis Mettmann hat mehr als jedes zweite Baby eine Mutter, die bereits 30 oder älter ist“, bringt Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic die Statistik auf den Punkt. Gegen eine spätere Schwangerschaft spreche grundsätzlich natürlich nichts, sagt Lobscheid, gibt aber zu bedenken: Statistisch gesehen steigt das Komplikationsrisiko bei Spätgebärenden. Je älter die werdende Mutter, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbildung des Kindes oder vorzeitiger Blutungen. Außerdem treten bei werdenden Müttern über 30 häufiger erhöhte Blutzuckerwerte während der Schwangerschaft auf.

Mittlerweile entwickeln nach Angaben der IKK etwa fünf Prozent aller schwangeren Frauen im Laufe ihrer Schwangerschaft ein Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) Sie zählt zu den häufigsten schwangerschaftsbegleitenden Erkrankungen. „Da diese Störung des Zuckerstoffwechsels selten Beschwerden verursacht, wird sie ohne Test kaum entdeckt“, sagt Lobscheid. Unbehandelt könne sie jedoch ernsthafte Folgen für die Gesundheit von Mutter und Kind bedeuten. So seien Kinder von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes im Durchschnitt etwas schwerer, was eine verzögerte Geburt nach sich ziehen kann. Bei erhöhtem Blutzucker während der Schwangerschaft steigt zudem das Risiko für Präeklampsie, eine seltene Schwangerschaftserkrankung, die steigendem Blutdruck und Wassereinlagerungen im Körper der Mutter verursacht. Lobscheid empfiehlt deshalb, die von den Krankenkassen angebotenen Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen. Hierzu zählt auch ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes.

(gut)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort