„Euthanasie“-Grauen LVR-Klinik gedenkt der Nazi-Opfer

Langenfeld · Etwa 2000 Patienten aus Langenfeld wurden in Hadamar ermordet.

 Krankenpflegeschüler der Klinik führten das Theaterstück „Ihr seid nicht vergessen“ auf.

Krankenpflegeschüler der Klinik führten das Theaterstück „Ihr seid nicht vergessen“ auf.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(arue) Mehr als 160 Besucher, Leitung und Mitarbeiter der LVR-Klinik Langenfeld haben gestern der Opfer des Nationalsozialismus gedacht, die unter dem Deckmantel der NS-„Euthanasie“ umgebracht wurden. „In den 1940er Jahren nutzten die Nationalsozialisten die damalige Rechtsvorgängerin Provinzial-, Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen als eine so genannte Zwischenanstalt, von der aus mehr als 2000 Patienten unter anderem in die frühere Tötungsanstalt Hadamar transportiert und dort ermordet wurden“, berichtet die Klinikleitung. Der Begriff „Euthanasie“, der bis dahin für Erlösung und Erleichterung stand, wurde damit auf grausame Art ins Gegenteil verkehrt.

Jedes Jahr gibt es daher auch in der LVR-Klinik Langenfeld am bundesweiten Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, dem 25. Januar, eine Veranstaltung, um die Erinnerung an diese Gräueltaten wachzuhalten und der ermordeten Patienten zu gedenken. „Im Rahmen dieses Gedenktages wird versucht, die Atmosphäre dieser dunklen zwölf Jahre der NS-Zeit einzufangen“, so lautet das Ziel der Veranstaltung.

Um das Geschehen einzuordnen, hielt Dr. Karl-Heinz Hennen, Verwaltungsdirektor i.R., Philologe und Historiker aus Monheim, einen Vortrag zum Thema „Erinnern statt Vergessen – Betrachtungen zu Denunziation, Verfolgung und Vernichtung in der NS-Zeit“. Anschließend führte das Knofl-Theater gemeinsam mit den Schülern der Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Klinik das für den Gedenktag entwickelte Theaterstück „Ihr seid nicht vergessen“ auf.

(arue)
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