Heilige Messe Langenfeld: Katholiken feiern Messe ohne Gesang

Langenfeld · Corona-Bestimmungen prägen den ersten Gottesdienst in der Richrather Kirche St. Martin seit zwei Monaten. „Wir haben lange darauf gewartet und sind froh, dass es weitergeht“, betont eine Besucherin.

 In der ersten Messe in der Kirche St. Martin nach der Zwangspause hielten die Gläubigen mit Mund-Nasen-Schutz und ohne Gesang Abstand.

In der ersten Messe in der Kirche St. Martin nach der Zwangspause hielten die Gläubigen mit Mund-Nasen-Schutz und ohne Gesang Abstand.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Unmittelbar hinter dem Eingang der katholischen Kirche St. Martin machen  die durch Mund-Nasen-Maske vermummten Besucher Halt an einem Tischchen mit Desinfektionsflasche. „Guten Abend, sind Sie angemeldet?“ fragt Ingo Zimmermann von der Richrather  St. Sebastianus-Schützenbruderschaft. Deren Mitglieder übernehmen von nun an gemeinsam mit den Pfadfindern reihum den Einlass- und Ordnerdienst bei den jetzt wieder möglichen Messfeiern in St. Martin. Zur ersten nach der corona-bedingten Zwangspause  sind an diesem Mittwochabend rund 30 angemeldete Gläubige gekommen. „Das ist für diesen Termin ganz gut“, sagt Brudermeister Zimmermann, und folgert: „Das Bedürfnis zu kommen ist auf jeden Fall da.“

Zum ersten Mal seit fast zwei Monaten findet in der Kirche an der Kaiserstraße wieder ein Gottesdienst statt – wenn auch unter ziemlich neuen Umständen. Nachdem sich die Besucher mit Adresse eingetragen haben, wendet sich erst ihr Blick in Richtung Altarraum und Kreuz. Grüne Zettel auf den Bänken legen fest, wo man mit ausreichend Abstand Platz nehmen kann. Somit ist die Zahl der Sitzgelegenheiten auf rund 70 begrenzt.

Wenig später erklingt die Orgel. Mitgesungen wird nicht. Das hat das Erzbistum als zusätzliche Maßnahme zur Verhinderung einer möglichen Tröpfcheninfektion veranlasst. Dann betritt Pfarrer Gerhard Trimborn den Raum und begrüßt die Gäste: „Wir sind verbunden miteinander im Glauben, ob wir zwei Meter oder fünf Zentimeter auseinander sitzen“, bekräftigt er. Die klassische Kollekte mit herumgereichtem Korb gibt es nicht – ebenso wenig wie den Friedensgruß, denn Händeschütteln ist nun einmal ein striktes Tabu in Corona-Zeiten. Für alle sichtbar desinfiziert sich Trimborn die Hände, dann spendet er die Kommunion. Dieser Höhepunkt der Eucharistie ist zugleich der Moment der größten Nähe zu den Besuchern.

Nach nur einer guten halben Stunde ist die erste Messe seit Beginn der strengen Kontaktbegrenzungen schon wieder zu Ende. Nachdem Trimborn den Schlusssegen gespendet hat, tauscht man sich vor dem Gotteshaus darüber aus, wie sie denn war, die erste öffentliche Corona-Messe mit Mundschutz und ohne Gesang. Ein bisschen befremdlich sei die Situation schon gewesen, gibt neben einigen Gemeindemitgliedern auch Pfarrer Trimborn beim Abschied zu. „Ich brauche eigentlich die Gemeinschaft, die Nähe zu den Menschen“, betont er – und hofft, dass der Neustart in Zeiten der Pandemie nicht zu früh kommt. Dennoch überwiegt bei allen die Freude über den Wiederbeginn nach der Durststrecke: „Wir haben lange darauf gewartet und sind froh, dass es weitergeht“, betont Besucherin Rita Furch.

Nähere Informationen über weitere Messen und die Anmeldung in den Kirchen unter www.kklangenfeld.de

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