Sitzungen in Langenfeld Karnevalisten entwerfen Brandbrief

Langenfeld · Die Langenfelder Narren verschieben ihre Absage-Entscheidung auf kommenden Mittwoch. Die Stimmung in den örtlichen Vereinen ist gereizt.

 Die Karnevalisten warten noch ab.

Die Karnevalisten warten noch ab.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Die Langenfelder Karnevalisten sind richtig sauer auf die Landesregierung. Am Donnerstagabend saßen die Vorsitzenden zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten. „Wir haben beschlossen, einen offenen Brief an den Ministerpräsidenten zu schicken“, sagt Hans-Werner Jansen, Präsident des Festkomitees Langenfelder Karneval. Während der Sitzung sei noch keine Entscheidung getroffen worden, ob die Innenveranstaltungen jetzt abgesagt werden. „Bis zum kommenden Mittwoch, 22. Dezember, werden sich die Vereine Gedanken machen. Allerdings sind wir alle sehr verärgert, dass es sich die Landesregierung so leicht macht. Es kann nicht sein, dass das Land die finanzielle Verantwortung der Absagen auf die Vereine schiebt.“ Und die würden, so sehe es derzeit aus, „zwischen 50 bis 90 Prozent der Kosten erstattet bekommen. Aber wie groß die Summe am Ende ist, weiß keiner“, ist Jansen empört. „Die großen Veranstaltungen kosten rund 30.000 Euro. Wenn bei einer Absage nur die Hälfte erstattet würde, wären die Vereine pleite“, so der Präsident.

Sauer sind die Vereine auch über die Antragsunterlagen: „Die sind viel zu umfangreich und kompliziert. Außerdem enthalten sie Formulierungen, die höchst zweideutig sind“, kritisiert der Präsident. Die ersten Vereine hätten, nach entsprechender Beratung, die Erstattungsformulare vorsichtshalber schon einmal ausgefüllt. Rückendeckung erhalten die Narren inzwischen auch von der Politik. „Die heimischen Landes- und Bundestagsabgeordneten sowie die Lokalpolitik habe ihre Unterstützung signalisiert.“

„Am kommenden Montag werden die Regionalverbände des nordrhein-westfälischen Karnevals erneut mit Vertretern der nordrhein-westfälischen Landesregierung zusammenkommen, um über die Umsetzung der Ergebnisse des Spitzentreffens mit dem Ministerpräsidenten zu beraten“, teilt die Staatskanzlei auf Nachfrage mit. „Dazu zählen insbesondere die Eckpunkte der Hilfsprogramme, die die Landesregierung zur Unterstützung der Vereine und der Künstlerinnen und Künstler neu auflegen wird. Überdies sollen offene Fragen und Anregungen aufgegriffen und beantwortet werden.“

Konkrete Antworten, wie viel Geld das Land zur Verfügung stellt und wie lange die Vereine auf mögliche Erstattungen warten müssen, gab die Pressestelle der Staatskanzlei nicht. „Ein Verbot, welches sich nur auf Karnevalsveranstaltungen erstreckt, wäre rechtlich nicht zulässig und überdies auch nicht bis zum Ende der Session möglich“, hieß es zur Forderung der Vereine nach einem Veranstaltungsverbot.

(dh)
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