Langenfeld KAG unterstützt Schule in Indien

LANGENFELD/Monheim · Beim diesjährigen Schulfest kamen 1630 Euro für den Förderverein zusammen, der von Monheim aus in Mundia hilft.

 Klaus Fliescher vom Monheimer Förderverein bei einem seiner letzten Besuche in der Mädchenschule Mundia.

Klaus Fliescher vom Monheimer Förderverein bei einem seiner letzten Besuche in der Mädchenschule Mundia.

Foto: RP/Klaus Fliescher Privat

Das Monheimer Ehepaar Barbara Greeven und Klaus Fliescher unterstützt seit Jahren eine Mädchenschule im indischen Mundia. Für eine Spende sind die beiden besonders dankbar: Das Langenfelder Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) gab jetzt 1630 Euro für das Projekt – die Hälfte des Erlöses, der beim letzten Schulfest des KAG zusammenkam.

„Wir fühlen uns dazu verpflichtet, die Schule immer weiter auszubauen“, sagt Klaus Fliescher, der den Förderverein für Mundia zusammen mit seiner Frau vor neun Jahren gründete. Etwa 65 spendende Mitglieder zählt der Verein inzwischen, der Großteil davon aus Monheim und Umgebung. Zudem kommt es immer wieder vor, dass sich Jubilare von ihren Gästen Geldspenden für die Mädchenschule wünschen. Mit den Summen konnten die Monheimer für Mundia schon viel erreichen. So wurde im Dezember eine Photovoltaikanlage angeschafft, die laut Fliescher „übliche Art der Stromversorgung in Indien“. Das Problem, dass der Strom unregelmäßig für „vielleicht mal zwei Stunden am Tag“ kam, sei behoben.

 Barbara Greeven mit dem Mädchen, das endlich einen Rollstuhl hat.

Barbara Greeven mit dem Mädchen, das endlich einen Rollstuhl hat.

Foto: RP/Klaus Fliescher Privat

Außerdem bekamen die indischen Mädchen alle einen eigenen Tornister vom Weihnachtsmann geschenkt – Fliescher hatte sich selbst als solcher verkleidet. Dies sei durch eine Kooperation mit der Lottenschule in Monheim möglich geworden.

Eine der inzwischen rund 190 Schülerinnen in Mundia kann aufgrund einer Behinderung nicht laufen. „Früher hat ihre kleine Schwester sie einfach hochgehoben und durch die Schule getragen“, erinnert sich Barbara Greeven. Das ist vorbei, seit die Monheimer nach Mundia reisten und einen Rollstuhl überreichten. „Das Mädchen ist zu einem unglaublich guten Selbstbewusstsein gelangt“, freut sich Greeven. Auch die vom Staat besoldeten Lehrerinnen unterstützt der Förderverein, etwa durch Hilfe bei der Unterrichtsgestaltung.

 Schülerinnen in Mundia: Der Verein unterstützt ihre Schule baulich, mit Material und Hilfe beim Unterricht.

Schülerinnen in Mundia: Der Verein unterstützt ihre Schule baulich, mit Material und Hilfe beim Unterricht.

Foto: RP/Klaus Fliescher Privat

Um sich einen Einblick in den baulichen Fortschritt der Schule machen zu können, reist das Ehepaar zweimal im Jahr nach Indien. Die Reisekosten und die Unterkunft bezahlt es aus eigener Tasche. Im Oktober wird sich Barbara Greeven alleine auf den Weg machen. Die Spende des Konrad-Adenauer-Gymnasiums soll in die Ausstattung der Klassenräume fließen. Neue Schulmöbel, Tafeln, Bänke et cetera. Ventilatoren gibt es bereits in den Klassenzimmern – betrieben mit Strom aus Solaranlage.

Bei ihrem Engagement für Mundia pflegt das Ehepaar so eine Art Arbeitsteilung: Während er sich hauptsächlich für die handwerklichen Aufgaben zuständig fühlt, ist sie vor allem pädagogisch tätig. Von Schülern und Lehrern des Langenfelder Gymnasiums wurden die Monheimer wiederholt auf ihr Projekt angesprochen, bis sie es schließlich in mehreren Klassen vorstellten. „Ich habe eine Power-Point-Präsentation vorbereitet mit älteren und auch aktuellen Fotos der Schule in Indien, damit die Schüler die Entwicklung sehen können“, erklärt Barbara Greeven. Während der anderthalb Stunden seien die Schüler zuletzt so still und interessiert gewesen, wie „es sonst im Unterricht vielleicht nicht immer so ist“, vermutet die frühere Lehrerin der Monheimer Astrid-Lindgren-Schule. „Das hat richtig Spaß gemacht“. Auch den Jugendlichen. Der begeisternde Vortrag der Indienhelfer führte den Langenfelder Jugendlichen vor Augen, was sie durch eine Spende bewirken können.

Den größten Teil der Schulfestorganisation übernahmen neben der Schulleitung drei Schülerinnen aus der Schülervertretung (Oberstufe), drei Lehrer und drei  Mütter, die mit „super viel Engagement“ das „Gerüst“ koordinierten. Die Aufgabe jeder einzelnen Klassengemeinschaft bestand darin, sich ein Angebot zu überlegen für das Fest. So bestand es aus zahlreichen Ess- und Trinkständen, einem Parcours und einer riesigen Tombola mit tollen Preisen. Die steuerten Sponsoren bei, die besonders aus dem Langenfelder Einzelhandel stammen. Klaus Fliescher präsentierte das Mundia-Projekt an dem Nachmittag mit einem Infostand, der bei den Besuchern gut ankam. Er habe „tiefgreifende“ Gespräche mit mehreren KAG-Eltern geführt. Auch Schulleiter Stephan Wippermann-Janda sagt begeistert: „Mit einem solchen Spendenziel hat sich die ganze Schule identifiziert!“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort