Freizeitpark Langfort Neue Leuchten bestehen Intelligenztest

Langenfeld · Im Freizeitpark Langfort wurde an neuen Leuchtstelen Digitaltechnik für Messungen aller Art in Langenfeld ausprobiert.

 Intelligente Beleuchtung im Freizeitpark liefert mehr als nur Licht, verdeutlichen Frank Schneider (l.) und Joachim Stephan.

Intelligente Beleuchtung im Freizeitpark liefert mehr als nur Licht, verdeutlichen Frank Schneider (l.) und Joachim Stephan.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Sie sind gertenschlank, erhellen die Umgebung und sind dazu noch intelligent. Mehr kann man von Straßenlaternen wahrlich nicht verlangen. Drei Monate lang diente der Freizeitpark Langfort als digitales Testlabor, um die technischen Möglichkeiten der 30 dort neu installierten Leuchtstelen auszuprobieren: Sie strahlen nicht nur in der Dunkelheit, sondern einige von ihnen ermöglichen auch drahtlosen Internet-Empfang, Luft-, Wetter-, Bewegungs- und Tempomessungen sowie Kameraüberwachungen. „Intelligenztest bestanden“, vermeldeten der städtische Digitalisierungsbeauftragte Joachim Stephan und Bürgermeister Frank Schneider am Freitag an Ort und Stelle. Und somit steht dem intelligenten Einsatz an anderen Standorten im Stadtgebiet nur noch wenig im Wege.

Für die schwarzen Stelen mit dem kleinen Knubbel auf der Spitze mussten im Freizeitpark die fast 40 Jahre alten Kugel-Laternen weichen. „Die waren die reinsten Energieschleudern und längst museumsreif“, sagt Bastian Steinbacher, der als Chef des städtischen Betriebshofs auch für den Langforter Park verantwortlich ist. „Einige bisher dunkle Ecken sind mit den neuen Stelen jetzt zusätzlich beleuchtet.“

 Intelligente Leuchtstele (rechts) im Freizeitpark Langfort mit Wettermesstation (unten links am Mast befestigt) und Wlan-Sender (ganz oben hinter Glas). Der linke Mast mit Überwachungskamera wird nun abmontiert, weil eine Kamera in der Stele eingebaut ist.

Intelligente Leuchtstele (rechts) im Freizeitpark Langfort mit Wettermesstation (unten links am Mast befestigt) und Wlan-Sender (ganz oben hinter Glas). Der linke Mast mit Überwachungskamera wird nun abmontiert, weil eine Kamera in der Stele eingebaut ist.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Die miteinander digital vernetzten LED-Lampen lassen sich nach einem so genannten adaptiven Beleuchtungskonzept steuern und dimmen. Die benötigte Lichtintensität richtet sich automatisch nach dem tatsächlichen Bedarf, was laut Stadtwerke-Chef Udo Jürkenbeck erheblich Energie einspart. „Wenn jemand vorbeigeht, dann leuchtet es auf ausreichender Strecke heller, ansonsten etwas abgesetzter.“

Erfreulich für Parkbesucher: Durch zusätzliche W-Lan-Module in vier Lichtstelen gelangen sie jetzt im gesamten Gelände mit ihren Smartphones, Tablets oder Notebooks jederzeit gratis und schnell ins Internet. Hierzu wurden in Langenfeld erstmalig die entsprechenden Lichtmaste direkt ans Glasfasernetz angebunden. „Durch das einfache Andocken weiterer Sensorik an einzelnen Stelen erfassen wir Wetter- und Umweltdaten, können auch Schadstoffe messen“, erklärt Stephan.

Die so im Minutentakt gewonnenen Daten sollen nach Bürgermeister Schneiders Worten „wertvolle Impulse für die zukünftige umwelt- und verkehrstechnische Stadtentwicklung liefern“. Als Vergleich zu diesen im grünen Freizeitpark als so genannte Null-Messung erhobenen Werten soll laut Stephan dann in den ebenfalls intelligent aufgerüsteten neuen Laternen und Stelen an der Solinger Straße „die smarte Sensorik unter realen Verkehrsbedingungen getestet werden“. Mittelfristig würden die gewonnenen Daten auch auf der städtischen Internetseite veröffentlicht. Voraussichtlich im Frühjahr 2020 wird laut Schneider im Freizeitpark oder in der Innenstadt eine so genannte smarte Sitzbank aufgestellt. Nach Stephans Angaben kann man dann „bei einer Ruhepause dank Solartechnik sein Handy aufladen und auf Wunsch weitere Informationen abrufen“.

Geplant ist im Freizeitpark auch ein digitales Notrufsystem, bei dem jemand, der sich bedroht fühlt, fest installierte Alarmknöpfe drücken kann. Der Starttermin wurde laut Schneider etwas zurückgestellt, weil noch offene Fragen zu klären seien. Etwa, ob die Meldungen zur Polizei, Feuerwehr oder ins Rathaus gehen. Auch datenschutzrechtliche Aspekte bei Aufzeichnungen spielten dabei eine Rolle.

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