Langenfelder Schulprojekt In der „Extrazeit“ lehrt ein Verein

Langenfeld · Schüler der Prismaschule können versäumten Unterrichtsstoff nachholen. Sie treffen sich regelmäßig dienstags. Lehramtsstudenten unterstützen sie.

 Studenten wie Sebastian Scheib (mitte) unterrichten in der „Exra-Zeit“. Das Schüler-Lehrer-Verhältnis beträgt 15:2.

Studenten wie Sebastian Scheib (mitte) unterrichten in der „Exra-Zeit“. Das Schüler-Lehrer-Verhältnis beträgt 15:2.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

(elm) In einer Gesamtschule wie der Prismaschule gehört Ganztagsunterricht eigentlich zum Standard. Und auch individuelle Förderung ist Teil der Gesamtschul-DNA. Dass aber seit den Sommerferien 15 Sechstklässler immer dienstags nachmittags die Schulbank drücken, ist dennoch etwas Besonderes. Die Schüler nehmen an dem Projekt „Extrazeit zum Lernen“ teil, mit dem ihnen das „gezielte Aufholen Pandemie bedingter Lernrückstände ermöglicht“ werden soll, wie es aus dem Schulministerium heißt. Die Lehrkräfte kommen von außerhalb. Die Gesamtschule arbeitet hierfür mit dem Verein „Du - Ich - Wir“ aus Erkrath zusammen, der sich zum Ziel gesetzt hat, Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund zu fördern. Bei seiner Arbeit stützt sich der Verein auf den Einsatz von Lehramtsstudent(inn)en. „Die jeweiligen Klassenlehrer geben vor, was die Schüler nachholen oder üben sollen“, berichtet Vorstandsvorsitzender Dominik Adolphy. Insgesamt sieht er die Aufgabe des Vereins darin, die Kinder zu motivieren, so dass sie nach der langen Phase des Homeschooling wieder Spaß am Lernen entwickeln.

Um die Kinder zu Beginn der dreistündigen „Extrazeit“ aus ihrer Mittagslethargie zu wecken, lässt Samira Olmesdahl sie eine Partie „School-Stories“ spielen. Bibi liest zwei Sätze vor. Und die Kinder müssen anhand der wenigen Hinweise raten, was genau passiert ist. „Cem gibt sich für jemand anderen aus und es bringt ihm eine schlechte Note ein.“ Alle machen mit und finden schließlich heraus, dass Cem bei einem Test gespickt hat und beim Abschreiben den Namen des Tischnachbars mit abgeschrieben hat.

Als die Kinder ihre Arbeitshefte herausholen sollen, stellt sich heraus, dass der ein oder andere seine Materialien nicht dabei hat und schnell Kopien gefertigt oder Schlüssel für die Klassenräume besorgt werden müssen. Julian muss Englisch-Vokabeln lernen. Sidney soll aus Satzbausteinen Sätze im Simple Past bilden. Auch andere müssen noch an ihrem Grundwortschatz arbeiten. Zwei Studenten gehen von Tisch zu Tisch, geben Hilfestellung, ermahnen die Störer und setzen auch mal Schwätzer auseinander.

„Die Nachfrage ist so groß, dass wir nach den Herbstferien einen zweiten Kursus anbieten können“, sagt Petra Brohsys, Schulsozialarbeiterin an der Prismaschule.

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