Langenfeld Ahornbäume müssen gefällt werden

Langenfeld · Das Langforter Wäldchen ist von der Rußrindenkrankheit betroffen.

 Förster Karl Zimmermann hat das Wäldchen wegen der gefährlichen Pilzsporen sperren lassen.

Förster Karl Zimmermann hat das Wäldchen wegen der gefährlichen Pilzsporen sperren lassen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Ganz so gesund wie noch vor einigen Tagen verkündet, scheint denn der heimische Wald doch nicht zu sein. Gestern wurde in Langfort das Wäldchen am Weißenstein gegenüber von Gut Langfort gesperrt. Diesmal ist nicht der Eichenprozessionsspinner der Grund, sondern die Rußrindenkrankheit am Ahorn. Die Sporen des schwarzen Pilzes, der die Rinde befällt, sind gefährlich, sie können  beim Menschen eine Entzündung der Lungenbläschen hervorrufen. „Wir haben uns zur Sperrung entschlossen, weil das Wäldchen sehr frequentiert ist“, sagt Karl Zimmermann vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW.  „Nicht alle Städte, die mit dem Schädling zu tun haben, verfahren so“, ergänzt er.

Im Gegensatz zum Eichenprozessionsspinner, der mit einem Spezialstaubsauger entfernt  wird, richtet der Pilz an der Rinde der Ahornbäume den Baum früher oder später zu Grunde. „Wir werden 30 bis 40 Bäume fällen müssen“, sagt Zimmermann. 30 Ahornbäume seien eh schon tot. „Wir hatten einen externen Gutachter da, der zur gleichen Erkenntnis gekommen ist wie ich. Die mittelalten Bäume sind nicht zu retten“, so Zimmermann. „Jetzt muss noch die Stadt zustimmen. Wenn wir dann zügig ein Unternehmen zum Fällen bekommen, kann das Wäldchen Ende nächster Woche wieder geöffnet werden.“

Fast jeder Schädlingsbefall, der zurzeit an heimischen Bäumen und Büschen zu beobachten ist, ist dem veränderten Klima zuzuschreiben, bestätigt Zimmermann. „Trockenheit bedeutet für die meisten Bäumen Stress, und sie können sich auf Dauer nicht mehr gegen Schädlinge wehren.“ Auch das Eschentriebsterben gehört zu den neueren Krankheiten. Ein Pilz befällt dabei die Knospen der Pflanze. Im vergangenen Jahr ging das Eschentriebsterben wegen der Trockenheit zurück. „In diesem Jahr wird es wohl wieder schlimmer, weil es feuchtwarm ist“, meint der Experte.

Keine negativen Auswirkungen, nur einen unschönen Anblick, bieten die Nester der Gespinstmotte. Sie treibt derzeit im Naturschutzgebiet Fuhrkamp wieder ihr Unwesen und spinnt ganze Büsche in ein weißes Netz ein. Was aus den fies anzusehenden Raupenscharen wird, gehört – man sollte es nicht glauben – in die Familie der Schmetterlinge. Die Gespinste sind für Menschen und Tiere ungefährlich und für die Pflanzen auch.

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