Langenfeld. Richrath feiert 125 Jahre Krankenhaus

Langenfeld · Beim Tag der offenen Tür am Samstag erwartet die Besucher viel Wissenswertes rund ums St. Martinus.

 Das St.-Martinus-Krankenhaus auf einer kolorierten Aufnahme von 1920. 

Das St.-Martinus-Krankenhaus auf einer kolorierten Aufnahme von 1920. 

Foto: RP/Stadtarchiv Langenfelf

Seit 125 Jahren ist das St. Martinus Krankenhaus der Garant für die medizinische Versorgung der Langenfelder. Mehr als 9000 Patienten jährlich, 181 Betten, 307 Pflegekräfte und sieben Fachabteilungen sind die aktuellen Zahlen. Die 2016 begonnenen großen Erweiterungsbauten wurden rechtzeitig zum Jubiläum fertig gestellt. Gefeiert wird am Samstag, 14. September, mit einem Festakt und einem Tag der Offenen Tür (siehe Info).

Die Gründung des Hauses Ende des vorletzten Jahrhunderts ist untrennbar mit den Ordensschwestern der Gemeinschaft der Franziskanerinnen aus Olpe verbunden. Der aus Wissen nach Richrath versetzte Pfarrer Wilhelm Boddenberg hatte die Franziskannerinnen und ihre Arbeit mit den Kranken kennen und schätzen gelernt.

Er stellte vier Franziskanerinnen das Haus des verstorbenen Vikars Bürsgen auf dem heutigen Klinikgelände zur Verfügung, um die offensichtlichen Missstände bei der Krankenversorgung in der damals 7000-Seelen starken Bürgermeisterei Richrath zu beheben. Für die Behandlung hatte er Dr. Müller, einen Hausarzt mit Lazaretterfahrung gewonnen, der die Patienten unentgeltlich (!) behandelte. Im Januar 1894 erhielt Pfarrer Boddenberg. die staatliche Konzession zur Führung eines Krankhauses in dem kleinen Haus an der Wolfhagener Straße, das sehr schnell erweitert werden musste und 1924 bereits 175 Betten hatte.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges arbeiteten 50 bis 60 Schwestern im Krankenhaus, 1950 waren es noch 40 und seit einigen Jahren wirken nur noch Schwester Mediatrix und Schwester Bernadett als Ordensfrauen im Haus. Während sich Schwester Bernadett als „gute Seele“ bis heute überall nützlich macht, arbeitet Schwester Mediatrix (77) als Vorstandsvorsitzende der Maria-Bonzel-Stiftung, der Hauptgesellschafterin der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskaner zu Olpe (GFO), dem Krankenhausträger. Schwester Mediatrix, Trägerin des Goldenen Ehrenrings der Stadt Langenfeld, äußert zum Jubiläum zwei Wünsche – den dauerhaften Erhalt des örtlichen Krankenhauses und „die Pflege des christlichen Gedankens im Haus mit Mitarbeitern, die das Evangelium im Arbeitsalltag leben“.

Schwester Mediatrix, auch Gründerin der örtlichen Hospizbewegung, gehört neben den früheren Chefärzten Dr. Oskar Prigge, Dr. Eugen Löhe, Dr. Wolfgang Zylka und Dr. Reinhard Tönissen zu den stadtbekannten „Gesichtern“ und Repräsentanten des St. Martinus Krankenhauses, das in mehr als zwölf Jahrzehnten ständig wuchs und sich bis heute den aktuellen Anforderungen stellt.

Erweiterung, Aufstockung, An- und Neubauten, die Inbetriebnahme der Schwesternschule, zusätzliche Abteilungen, ein neuer OP-Trakt, der 800 Quadratmeter große Zwei-Millionen-Anbau, das neue Bettenhaus oder die Wahlleistungsstation sind beispielhaften Meilensteine.  Die Chronik ist im Internet auf der Seite www.stmartinus-langenfeld.de zu finden.

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