Langenfeld Historisches Senlis inspiriert – auch Regisseure
LANGENFELD · Das nördlich von Paris gelegene 15.000-Einwohner-Städtchen bestand schon zur Römerzeit, hat viel Charme und Sehenswürdigkeiten.
Seit 1969 ist das französische Senlis Partnerstadt vom Langenfeld. Das ist wichtig zu wissen:
Die Partnerschaft Die älteste Verbindung Langenfelds besteht genau 50 Jahre. Ausgangspunkt war die Liebe zwischen dem Langenfelder Ulrich Waltking und der Senliserin Nicole Percot, die 1968 heirateten. Brautvater Gaston Percot war Chef der Senliser Feuerwehr und knüpfte Kontakte zu seinen Langenfelder Amtskollegen. Nach gegenseitigen Besuchen zwischen Feuerwehrleuten beider Städte knüpfte die Senliser Realschule Kontakte zur Johann-Gutenberg-Schule. Über die vereinbarten Begegnungen von Schülern, Vereinen und anderen Gruppen hinaus ergaben sich privat viele Freundschaften. Für das Partnerschaftskomitee (Parkom) Langenfeld betont dessen Vorsitzender Elmar Widera in Anbetracht des vielfältigen Austauschs, dass diese freundschaftliche Verbindung mit Senlis „wirklich mit Leben gefüllt ist“.
Die Stadt Senlis liegt knapp 50 Kilometer nördlich von Paris, hat rund 15.000 Einwohner und eine 2000-jährige Geschichte. Die einstige Hauptstadt der keltischen Silvanekter (Sulbanectes) hieß zu Römerzeiten Augustomagus, war und ist wegen seiner alten Gemäuer Drehort zahlreicher historischer Filme. Auch landschaftlich habe die Partnerstadt ihren Reiz, betont Parkom-Mitglied Dr. Gabriele Pfläging. „Senlis liegt inmitten von riesigen geschützten Staatswäldern, die sich für Radtouren, Spaziergänge und Wanderungen eignen.“
Sehenswertes Ziele bei einem Stadtbummel sollten das einstige Königsschloss aus dem 10. Jahrhundert und die Kathedrale Notre-Dame aus dem 12. Jahrhundert sein. Von der historischen Bedeutung zeugen auch die gallorömische Stadtmauer mit 16 erhaltenen Türmen und Resten des Amphitheaters, Bischofspalast (13.-16. Jahrhundert mit archäologischem Museum) und spätgotisches Rathaus. Senlis hat noch etliche weitere mittelalterliche Bauten und das gemütliche Ortszentrum mit netten Läden und Restaurants zu bieten. Das Tourismusbüro von Senlis vermittelt Arrangements mit Unterkunft/Verpflegung und Führungen. („Alicia“ unter contact@senlis-tourisme.fr). „Alicia spricht kein Deutsch, aber gutes Englisch“, sagt Pfläging. „Und sie hat deutschsprachige Führer.“ Es sei indes lohnenswert, sich beim Spaziergang durch Senlis selber inspirieren zu lassen.
Persönliche Eindrücke Was Gabriele Pfläging besonders gerne in Senlis macht? „Durch die alten Straßen laufen ohne besonderes Ziel“, sagt die Langenfelderin. „Und den Wochenmarkt am Freitag besuchen.“ Die Besichtigung der Kathedrale lohne sich auch von innen, „eventuell mit Teilnahme an Messe oder Konzert“. Im Archäologischen Museum direkt daneben hat Pfläging besonders der Keller mit galloromanischen Ausgrabungen beeindruckt sowie im Obergeschoss die Ausstellung der naiven Malerei mit Bildern von Séraphine Louis (1864-1942), auch Séraphine de Senlis genannt. Pfläging hat auch Restauranttipps parat: Sehr schön sei der Blick vom „Bistrot Gourmand le Scaramouche“ gegenüber der Kathedrale. In einem Kellergewölbe befindet sich Le Gril des Barbares. „Kulinarisches Flagschiff ist aktuell ,Le Julianon’.“
Und auf jeden Fall sollten Senlis-Besucher einen Halbtagesausflug zum zehn Kilometer entfernten Schloss Chantilly einplanen, „das es“, so Pfläging, „bis auf die Größe mit Versailles aufnehmen kann“. Wer auf seiner Senlis-Reise Kinder dabei hat: Nicht weit entfernt befindet sich in Plailly der Vergnügungspark „Parc Astérix“ (nicht ganzjährig geöffnet).