Langenfeld Historiker berichtet über Holocaust-Opfer

langenfeld · Einen Vortrag über Langenfelds Stolpersteine hält am Sonntag Günter Schmitz. Er erforscht seit Jahrzehnten Schicksale heimischer Juden in der NS-Zeit.

 Vor dem Amtsgericht an der Hauptstraße verlegte Gunter Demnig 2007 einen Stolperstein für Karl Meyer.

Vor dem Amtsgericht an der Hauptstraße verlegte Gunter Demnig 2007 einen Stolperstein für Karl Meyer.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Zum 80. Mal jährt sich in wenigen Tagen die vom Nazi-Regime gelenkte Reichspogromnacht mit Gewalt gegen Juden und Zerstörungen von Synagogen in ganz Deutschland; auch in Langenfeld. Am Sonntag hält Günter Schmitz (79) einen Volkshochschul-Vortrag über die 15 im Stadtgebiet von Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine, die an jüdische Langenfelder erinnern, die den Holocaust nicht überlebten.

Der ehemalige Schulrektor Schmitz erforscht seit Jahrzehnten die Geschichte der Juden in Langenfeld, Monheim und Hitdorf, spürt insbesondere dem Schicksal der Deportierten nach, die den Holocaust nicht überlebt haben. Wie andernorts hat Demnig auch in Langenfeld an der letzten Wohnadresse dieser NS-Opfer einen Stolperstein ins Pflaster gesetzt. Spaziergänger sollen im übertragenen Sinne über die Messingtäfelchen mit dem Namen und den Lebensdaten einzelner Opfer stolpern und zum Nachdenken gemahnt werden.

Etwa über Edith Meyer. Sie wurde am 24. April 1920 in Langenfeld geboren, begann eine Lehre als Korsettmacherin und lernte 1938 ihren späteren nicht-jüdischen Bräutigam Heinrich Heinen kennen. Am 11. Dezember 1941 sei sie ohne ihre Eltern ins Ghetto von Riga deportiert worden, fand Schmitz heraus. Ihr Verlobter befreite sie im April 1942. Doch beim Versuch, illegal über die Grenze in die Schweiz zu gelangen, wurde das Paar verhaftet. Edith Meyer wurde nach Auschwitz deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.

Im ersten Stock des Kulturzentrums erinnert eine Ausstellung an sie und andere Holocaust-Opfer aus Langenfeld.

21. Oktober, 15 Uhr, Vortrag im Kulturzentrum, Hauptstraße 135. Im Anschluss Besichtigung der Stolpersteine vor der Stadthalle und an der Ganspohler Straße. Eintritt frei. Anmeldung bei der VHS erforderlich unter www.vhs-langenfeld.de oder Tel. 02173 - 794-4555 und der Kurs-Nr. G1303.

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