Nach dem großen Regen Hildener Straße ist wieder freigegeben

Langenfeld · Das Hochwasser- und Starkregenkonzept der Stadt soll noch einmal auf den Prüfstand kommen. Die Grünen haben bereits einen entsprechenden Antrag für den zuständigen Ausschuss vorbereitet.

 Straßen NRW hat die eingestürzte Böschung am Winkelsweg gesichert. Eine Fahrbahn ist abgetrennt. Die Schäden würden nach und nach abgearbeitet, heißt beim Straßenbetrieb.

Straßen NRW hat die eingestürzte Böschung am Winkelsweg gesichert. Eine Fahrbahn ist abgetrennt. Die Schäden würden nach und nach abgearbeitet, heißt beim Straßenbetrieb.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

(og)  Die gute Nachricht  zuerst: Die beidseitig gesperrte Hildener Straße ist wieder für den Verkehr freigegeben. Das teilt die Stadt Langenfeld mit. Nach dem Starkregenereignis hat sich die Lage in der Nacht zu  Freitag  beruhigt und auf wenige Einsatzorte reduziert.

Rietherbach Der am Mittwochabend abgeschaltete Trafo könne aktuell noch nicht in Betrieb genommen werden. Mitarbeiter der Firma Westnetz arbeiten an der Behebung. Drei Container wurden bereits aufgestellt, die regelmäßig durch den Betriebshof geleert  werden. Die   befürchtete Einsturzgefahr eines Hauses am Rietherbach habe sich   nicht bestätigt, berichtet die Erste Beigeordnete Marion Prell.

 Die Hildener Straße kann wieder befahren werden.

Die Hildener Straße kann wieder befahren werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Kaisersbusch Am Kaisersbusch hat die Stadt ebenfalls  an drei weiteren Standorten Container zur Verfügung gestellt, damit die Anwohner  den durch das Hochwasser entstanden Müll ortsnah beseitigen kann.

Helfer Neben den städtischen Kräften der Feuerwehr, den vielen freiwilligen Feuerwehrleuten, dem Kanalbetrieb des Referates Umwelt, Verkehr, Tiefbau dem Betriebshof, dem Ordnungsamt sowie den unterstützenden Organisationen der Feuerwehren aus Monheim, Velbert, Emmerich und Steinfurt, dem THW, den Maltesern, den Johannitern und dem DRK  haben auch viele  Langenfelder in der Notsituation geholfen. „Ob selbst betroffen oder durch beispielhafte Nachbarschaftshilfe haben die Menschen in unserer Stadt einmal mehr beweisen, dass sie in schwierigen Situationen zusammenstehen und anpacken, wo es notwendig ist“, dankt Prell den Helfern. Marion Prell  hat als Erste Beigeordnete nicht nur die Einsatzleitung übernommen, sondern zugleich Bürgermeister Frank Schneider vertreten. „Das war eine der schlimmsten Lagen, die wir je hatten“, sagt sie. Dennoch seien die Ereignisse  im Vergleich zu vielen anderen Kommunen „beherrschbar“ gewesen.  „Wir haben viele neuralgische Punkte länger gehalten, als es etwa 2018 der Fall war – zum Beispiel am Kaisersbusch. Auch die Unterführung Hardt ist deutlich später vollgelaufen als noch 2018“, hebt Sabine Janclas vom Umweltreferat die Verbesserungen hervor.

Aufarbeitung Dennoch wird man nicht drumherum kommen, das Konzept zu überprüfen.  „Ich habe bereits allen Fraktionsvorsitzenden einen Bericht zur Kenntnis geschickt“, so Prell. An die Flutmulde am Kaisersbusch müsse man noch mal ran.  Dr. Günter Herweg, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, hat für die nächste Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Klimaausschusses  einen eigenen Tagesordnungspunkt zur Aufarbeitung der Überschwemmungs-Ereignisse beantragt. Er weist darauf hin, dass zwischen dem Starkregenereignis im Juni 2018 und dem aktuellen gerade mal drei Jahre liegen. Danach hatte die Stadt ein Hochwasser- und Starkregenkonzept in Auftrag gegeben, das auch, verbunden mit Maßnahmevorschlägen,  vorliegt. „Der Klimawandel lässt uns keine Zeit mehr, Dinge auf die lange Bank zu schieben. Wir müssen jetzt schneller, als  vorgesehen, die empfohlenen Maßnahmen zur Verhinderung der Überflutungen auch umsetzen.“

Wasserverband Engin Alpraslan, Geschäftsführer des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes ordnet ein: „Ein solches Starkregenereignis hat es seit Beginn der Aufzeichnungen im Verbandsgebiet vor 70 Jahren noch nie gegeben. Dies bezieht sich sowohl auf die Regenmenge, die erheblich über dem bisherigen Spitzenwerten liegt, als auch auf die betroffene Fläche. Mit absolut außergewöhnlichen flächendeckenden Niederschlägen von mehr als 200 Millimetern/pro Quadratmeter in 24 Stunden sind unsere Bäche und alle Hochwasserentlastunganlagen an ihre Grenzen gekommen.“

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