Langenfeld Langenfeld hat einen neuen Polizeichef

Langenfeld/Monheim · Michael Pütz (52) ist jetzt Polizeichef in Langenfeld. „Trotz personeller Notlage ist uns ein nahtloser Wechsel gelungen“, sagte Landrat Thomas Hendele als Chef der Kreispolizeibehörde bei der Vorstellung des neuen Wachleiters.

 Langenfeld kennt Michael Pütz nach eigenem Bekunden gut. Hier fing er 1990 für die Kreispolizei an – im Wach- und Wechseldienst. RP-Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld kennt Michael Pütz nach eigenem Bekunden gut. Hier fing er 1990 für die Kreispolizei an – im Wach- und Wechseldienst. RP-Foto: Ralph Matzerath

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

„Die Polizeiwache Langenfeld ist ein sehr wichtiger Standort“, betonte Hendele. Mit dem Ausscheiden des bisherigen Wachleiters Jörg Feistner (61) in den Ruhestand sollte die Leitungsposition nicht vakant bleiben. Schon gar nicht über Karneval.“

Der Monheimer Pütz ist seit 29 Jahren in Diensten der Kreispolizei Mettmann. „Langenfeld kenne ich gut. Hier hatte ich 1990 im Wach- und Wechseldienst begonnen, war später bis 2007 dort Dienstgruppenleiter.“ Auch in seiner Zeit als Wachleiter in Monheim von 2014 bis 2017 war Pütz als Vertreter Feistners immer wieder in Langenfeld. Nach einer Zwischenstation in der Mettmanner Leitstelle mit der Beförderung zum Ersten Polizeihauptkommissar wird der 52-Jährige nun also wieder Wachleiter. „Diese Aufgabe reizt mich. Die Langenfelder Kollegen mit ihren schweren Aufgaben sollen alle nach Feierabend wohlbehalten nach Hause gehen.“ Er selber wolle für gute Rahmenbedingungen sorgen.

Die Polizei arbeitet nach Hendeles Worten „mit einer dünnen Personaldecke“ unter erschwerten Bedingungen. Die Mettmanner Kreispolizei habe aktuell etwa 60 Beamte weniger als noch vor 15 Jahren. Wie anderswo in Nordrhein-Westfalen mache die über lange Zeit verringerte Zahl von Neueinstellungen den Polizeidienststellen arg zu schaffen. „Bei uns sind etwa vier Prozent der Stellen nicht besetzt“, ergänzte der Leitende Polizeidirektor Manfred Frorath. Unter solchen Vorzeichen bezeichnete es Hendele als wichtig, dass für Schwerpunkteinsätze den örtlichen Wachen Bereitschaftspolizisten zur Seite stehen. In Langenfeld gehöre dazu die Bekämpfung von kriminellen Familienclans – insbesondere durch die im August festgelegte Einstufung des Immigrather Platzes als so genannter „gefährlicher Ort“ nach dem Polizeigesetz. Auf Landesebene sei dem verbrecherischen Treiben solcher Clans zu lange zugeschaut worden. Es dürfe nicht hingenommen werden, dass sich deren Mitglieder unbehelligt treffen und Straftaten miteinander verabreden.

Am Immigrather Platz gab es seit August schon mehrere Großrazzien mit Personenkontrollen. Zuletzt überprüfte Ende Januar ein größeres Aufgebot von Polizei und städtischem Ordnungsamt Menschen, Gastronomiebetriebe, Spielhallen, (Shisha-)Bars und Wettbüros. Danach gab es laut Polizei 30 Anzeigen wegen Urkundenfälschung, illegalen Glücksspiels und anderer Vergehen. „Zusätzlich zu solchen Großeinsätzen kontrollieren Streifenbeamte aber auch sonst immer wieder verdächtige Personen“, sagt Frorath. „Das sind kleine Nadelstiche, die für Unruhe bei den Clans sorgen sollen.“ Nach Angaben von Polizeidirektor Rolf-Peter Hoppe äußerten sich viele Bürger über dieses entschlossene Vorgehen positiv.

Das bestätigte Bürgermeister Frank Schneider beim Antrittsbesuch von Pütz im Langenfelder Rathaus. „Wir pflegen einen sehr engen Kontakt zur Polizei und sind sehr froh über den nahtlosen Übergang bei der Wachleitung“, sagte der Verwaltungschef.

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