Einkaufen Mineralwasser: Auf Inhaltsstoffe achten

Langenfeld/Haan · Wer an heißen Tagen viel trinkt, sollte wissen, was sein Körper braucht.

 „Wasser ist nicht gleich Wasser“, sagt Maximilian Lein vom Unternehmen „Haaner Felsenquelle“.

„Wasser ist nicht gleich Wasser“, sagt Maximilian Lein vom Unternehmen „Haaner Felsenquelle“.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Wasser ist nicht gleich Wasser. Die Unterschiede sind gewaltig, besonders wenn es um Wasser als Getränk geht. „Sportler brauchen Wasser mit viel Natriumcarbonat und Magnesium“, sagt Gerd Luck vom Trinkgut-Getränkemarkt in Langenfeld. „Frauen in fortgeschrittenem Alter benötigen Calcium für die Knochen und Kieselsäure für Haut, Haare und Nägel. Ein hoher Anteil Hydrogencarbonat hilft gegen trägen Stuhlgang“, führt er weiter aus. Und wer viel schwitzt, sollte auf genug Natrium im Wasser achten. Und: „Wer sich basisch ernähren muss, sollte die Kohlensäure weglassen“, so Luck. Ein Wasser müsse aber in erster Linie schmecken und sollte nach dem individuellen Bedarf des Körpers ausgewählt werden, rät er. „Da muss man schon mal die kleingedruckten Inhaltsstoffe lesen.“

Wie viele Sorten an Mineralwasser in Glas- und Pet-Flaschen Luck in seinem Getränkemarkt führt, weiß er nicht genau. Es sind unzählige. Darunter sind Heilwässer wie Fachinger. Oder reines Plose-Wasser, das aus den Alpen in Österreich kommt und garantiert uranfrei ist. Es gibt Wasser aus dem Pyrmont, aus dem Schwarzwald und aus der historischen Arteserquelle St. Leonhards aus Oberbayern, das besondere bioenergetische Vorzüge haben soll. St. Leonhards gehört mit 1,59 Euro pro Liter übrigens zu den teuersten seiner Art. Plose-Wasser kostet 1,18 Euro pro Liter und St. Pellegrino – bei uns als Nobelwässerchen bekannt – kostet 1,04 Euro.

Sehr beliebt und sehr gut, sagt Luck, sei die Haaner Felsenquelle. „Die  kaufen viele schon aus Lokalpatriotismus und weil das Produkt kurze Wege hinter sich hat.“ Die Haaner Felsenquelle sprudelt aus einer der sieben Quellen des gleichnamigen Familienunternehmens. „Es  handelt sich um versickertes  Regenwasser, das Jahrtausende alte Fließsysteme durchläuft und auf seinem Weg durch unterirdisches Gestein vielfältige Mineralien aufnimmt, bis es an eine Schicht kommt, die nicht mehr durchlässig ist“, erklärt Maximilian Lein, bei der Felsenquelle für das Marketing zuständig. 50 bis 100 Jahre lang hat das Wasser so seinen Weg zurückgelegt, bis es abgefüllt wird. Es wird in einer Tiefe zwischen 200 und 400 Metern gewonnen.

Natürliches Mineralwasser wird unverändert an der Quelle abgefüllt und verschlossen. Ihm darf außer Kohlensäure nichts beigefügt werden. Es kommt in die Flasche, so wie es sich in der Tiefe des Bodens geschützt vor Verunreinigung befindet, versichert  Lein. Und hier unterscheidet es sich vom Trinkwasser, das zu Hause aus dem Hahn kommt. Letzteres wird aus sechs Brunnen in der Wasserschutzzone Langenfelds und Monheims in 30 Meter Tiefe abgezapft. Und dann legt der Mensch Hand an. Das Wasser wird durch Aktivkohle und Kalkstein gereinigt. Dennoch kann es mit vielen Mineralwässern mithalten, wie Rudolf Gärtner, Technischer Leiter der Verbandwasserwerke Langenfeld/Monheim versichert: „Vergleichen Sie unsere Inhaltsstoffe mit denen der Haaner Felsenquelle, werden Sie nicht viele Unterschiede finden“, erklärte er kürzlich bei einem Rundgang durch die  Trinkwasseraufbereitungsanlage. Billiger ist es allemal.

Heilwasser ist so ziemlich die höchste Qualität des kristallinen Getränks. Auch das füllt die Haaner Felsenquelle ab. Dass es sich selten in hiesigen Getränkemärkten findet, liegt wohl daran, dass sich seine Inhaltstoffe nicht wesentlich vom normalen Mineralwasser unterscheiden. „Als mild wirkendes Naturheilmittel muss es allerdings die strengen Vorschriften des deutschen Arzneimittelgesetzes erfüllen“, sagt Lein.  4,99 Euro kostet ein Kasten Haaner Felsenquelle im Glas. 5,49 Euro im 1-Liter-Pet-Flaschen-Gebinde. Die Plastikflaschen werden übrigens bei der Haaner Felsenquelle nach der Rücknahme gepresst.  Aus dem  recycelten Material werden  später Rohlinge für neue Flaschen produziert.

Aber auch geschmacksmäßig ist Wasser nicht gleich Wasser. „Es sollte geschmackneutral und weich sein, nicht salzig oder sogar pelzig schmecken“, sagt Luck. Der Kunde entscheidet. An heißen Tagen sollte man das Trinken nicht vergessen. Besonders ältere Menschen, bei denen sich der Wasseranteil im Körper auf unter 50 Prozent reduziert hat, sind vom Austrocknen  bedroht.

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