Schnäppchen winken „Ein Gebiss – abgegeben, aber nicht versteigert“

Langenfeld · Der Auktionator vom Langenfelder Fundbüro hat am Samstag, 7. September, wieder ein paar dutzend Fahrräder im Angebot.

 „Manche Räder bekommt man für 2 Euro, manche gehen aber auch erst für mehr als 200 weg“, weiß Fabian Einert.

„Manche Räder bekommt man für 2 Euro, manche gehen aber auch erst für mehr als 200 weg“, weiß Fabian Einert.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Am Samstag, 7. September, ist Ihre nächste Fahrradversteigerung. Wie viele haben Sie denn diesmal im Angebot?

Einert Es werden 40 Fahrräder unter den Hammer kommen. Darunter sind zwei Kinderfahrräder, sowie ein E-Bike, ein Tretroller. Bei den übrigen handelt es sich um Damen- und Herrenräder sowie Mountainbikes.

Wie ist der Zustand der Räder?

Einert Von fast neuwertig bis reparaturbedürftig. Offensichtliche „Schrotträder“ werden vorab aussortiert und gar nicht erst angeboten.

Für welche Zuschläge werden die Räder Ihrer Erfahrung nach weggehen?

Einert Die Preisspanne der versteigerten Räder liegt in der Regel zwischen 2 Euro und rund 230 Euro. Das Startgebot beträgt normalerweise ein Euro. Lediglich bei fast neuwertigen Fahrrädern oder Besonderheiten wie E-Bikes fangen wir bei einem höheren Betrag an, meist bei 30 Euro.

Wie sind die Räder zu Ihnen gekommen? So ein Fahrrad findet man ja nicht einfach.

Einert Die Fahrräder kommen auf den verschiedensten Wegen zu uns ins Fundbüro. Zum einen liefert die Polizei regelmäßig herrenlose Räder an, zum anderen melden sich Bürger, die uns auf herrenlose Fahrräder aufmerksam machen, die wir dann vom Betriebshof einsammeln lassen, falls die Räder nicht abgeschlossen sind. Es kommt auch vor, dass Fundräder persönlich vom Bürger ins Fundbüro gebracht werden. Meist wird dann jedoch der Finderanspruch hinterlegt, so dass die Fahrräder nach der Aufbewahrungsfrist nicht in die Versteigerung gehen, sondern dem Finder ausgehändigt werden. Die Fahrräder werden in dem Zustand versteigert, wie sie abgegeben wurden.

Wie lange werden Fundräder von Ihnen aufbewahrt, ehe sie in die Versteigerung kommen?

Einert Gemäß Paragraph 973 I BGB gehen die aufbewahrten Fahrräder nach einer Frist von sechs Monaten ins Eigentum der Stadt Langenfeld beziehungsweise in das des Finders über. Nach Ablauf dieser Frist können die Räder in die Versteigerung gehen.

Was wird noch so im Fundbüro abgegeben?

Einert So einiges: von Schlüsseln über Smartphones bis hin zu Kleidung, Spielzeug und Schmuck. Sogar ein Gebiss wurde schon abgegeben.

Und? Hat der Eigentümer sich gemeldet?

Einert Nein. Das Gebiss kam aber anschließend auch nicht unter den Hammer. Versteigert werden derzeit ohnehin nur Fahrräder und Tretroller.

Wird auch noch auf anderem Wege versteigert?

Einert Ja, seit Januar versteigert das Fundbüro auch in unregelmäßigen Abständen Fahrräder online. Die Auktionen sind auf der Seite des Zolls, www.zoll-auktion.de, zu finden.

Wer kommt zur Versteigerung?

Einert Je nach Wetterlage etwa 60 bis 100 Leute. Der Personenkreis ist bunt gemischt. Von Händlern bis hin zu Familien ist alles dabei.

Wie läuft solch eine Auktion ab?


Einert
Zunächst besteht, am Samstag ab 12.30 Uhr, für alle die Möglichkeit, sich die zu ersteigernden Fahrräder vorab eine halbe Stunde lang genau anzuschauen. Für Notizen liegen Zettel und Stifte bereit. Um 13 Uhr, zu Beginn der Versteigerung, werden zunächst die Versteigerungsbedingungen durch den Auktionator bekanntgegeben. Demnach ergeht der Zuschlag gemäß Paragraph 156 BGB an den Meistbietenden nach dreimaligen Aufruf des Gebots. Die zugeschlagene Sache wird nur unter Vorlage eines Ausweises/Passes und gegen Barzahlung (in Euro) ausgehändigt. Auf die ersteigerten Fundstücke gibt es keinen Anspruch auf Gewährleistung wegen eines Mangels. Im Anschluss an diese Formalie wird mit der Versteigerung des ersten Fahrrads begonnen.

Warum muss, wer etwas ersteigert hat, einen Ausweis vorlegen?

Einert Da nach dem Zuschlag ein Vertrag zustande kommt und auch eine Verkaufsquittung erstellt wird, ist es notwendig, ein gültiges Ausweisdokument vorzulegen.

Und weshalb muss man bar bezahlen?

Einert Eine Kartenzahlung ist derzeit leider noch nicht möglich, da das EC-Terminal, das im Bürgerbüro für Zahlungen zur Verfügung steht, nicht transportabel ist.

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