Caire Medical -Sauerstoffgeräte -gefragt wie nie Firma versorgt Kliniken mit Sauerstoffgeräten

Langenfeld · Caire Medical vertreibt von Langenfeld aus Geräte zur Beatmung von Lungenkranken. In der Corona-Krise wurde die Produktion ausgeweitet.

 Caire Medical handelt mit Sauerstofftherapie-Geräten. Seit November ist die deutsche Niederlassung an der Arnold-Höveler-Straße 2.

Caire Medical handelt mit Sauerstofftherapie-Geräten. Seit November ist die deutsche Niederlassung an der Arnold-Höveler-Straße 2.

Foto: Caire Medical

Die Zahl der weltweit an Covid-19 erkrankten Menschen hat über die offiziellen Angaben hinaus eine hohe Dunkelziffer, weil die hochansteckende Infektion mit dem Coronavirus oft unentdeckt bleibt. Bei  schwer erkrankten Patienten ist oft die Lunge angegriffen, sie müssen Sauerstoff bekommen, teilweise intensiv beatmet werden. Sauerstoffgeräte sind gefragt wie nie. Das spürt auch die Langenfelder Niederlassung des international agierenden Medizinunternehmens Caire Medical.

Im November war die zuvor in Wuppertal ansässige Firma an die Arnold-Höveler-Straße umgezogen. In der dortigen 3800 Quadratmeter großen Halle lagern in hohen Regalen Sauerstofftherapiegeräte. Nach Angaben von Betriebsleiterin Heidi Kewitz werden diese Geräte in den USA und China gefertigt und nach Deutschland geflogen. „In Langenfeld werden sie dann von rund 30 Mitarbeitern auf die sehr speziellen, weil unterschiedlichen Bedürfnisse Erkrankter konfiguriert.“ Vor allem für Patienten der Lungenkrankheit COPD (siehe Infobox) kommen die Geräte von Caire Medical normalerweise zum Einsatz.

 Caire-Medical-Betriebsleiterin Heidi Kewitz zeigt ein Sauerstoffgerät aus dem Sortiment.

Caire-Medical-Betriebsleiterin Heidi Kewitz zeigt ein Sauerstoffgerät aus dem Sortiment.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

In der Corona-Krise hat weltweit ein Run auf medizinische Hilfsmittel eingesetzt – das zeigt sich auch im Betriebsgebäude an der Arnold-Höveler-Straße. „Unser kompletter Lagerbestand von mehreren tausend Geräten war innerhalb von drei Wochen abgebaut“, erinnert sich Kewitz an die Tage Mitte März, in denen Schulschließungen und Ausgangsbeschränkungen verfügt wurden. Caire Medical liefert nach Angaben der Betriebsleiterin an Großhändler, die wiederum Sanitätshäuser und Krankenhäuser bedienen. In den in einigen Orten errichteten Not-Kliniken entstanden viele mit Beatmungshilfen ausgestattete Behandlungsplätze.

Um die Lieferfristen zu verkürzen werden die Geräte laut Kewitz inzwischen eingeflogen und nicht auf dem Seeweg verschifft. Caire-Medical-Präsident Earl Lawson sagte jetzt in einem Interview mit dem Wirtschaftsfachmagazin HME-Business, dass „neben dem Hochfahren der Produktion“ das Management der globalen Lieferkette die größte Herausforderung sei, „bis zu den Komponenten für die Fertigung“.

Die Nachfrage in Langenfeld ist weiter ungebremst. „Wir haben jetzt schon Aufträge bis zum Jahresende“, sagt Betriebsleiterin Kewitz. Sie selbst und ihr Team arbeiteten aktuell rund um die Uhr, auch an Wochenenden. „Das ist schon sehr stressig.“ Im Firmengebäude wurden Schutzvorkehrungen verstärkt, um nicht den Gesamtbetrieb zu gefährden. Dazu gehörten etwa bauliche Maßnahmen, Distanzierung, Schichtbetrieb, zeitlich versetzte Pausen, Mundschutz, Handschuhe oder auch allmorgendliches Fiebermessen. Hierbei kommen der Langenfelder Firma die in China gemachten Erfahrungen zugute. Laut Caire-Medical-Präsident Lawson habe sich bereits in der ersten Ausbruchphase in Chengdu ein Gefühl der Dringlichkeit abgezeichnet. Die daraus abgeleitete Planung werde umgesetzt und stetig verfeinert.

Als das Coronavirus auch die USA erreichte, wurden nach Firmenangaben wegen der explodierenden Nachfrage im dortigen Caire-Medical-Stammwerk und am chinesischen Standort rund 150 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Im US-amerikanischen Atlanta hat die Muttergesellschaft des internationalen Konzerns ihren Sitz, der laut Kewitz bei Sauerstofftherapie-Geräten zu den Weltmarktführern gehört.

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