Verdacht auf Brandstiftung Staatsschutz ermittelt nach Feuer in Langenfelder Flüchtlingsheim

Langenfeld · Hat jemand am Sonntagmorgen vorsätzlich das Feuer im Flüchtlingsheim in Langenfeld gelegt? Davon gehen Brandexperten der Kripo aus, die am Montag den ausgebrannten Dachstuhl der Gemeinschaftsunterkunft untersuchten.

 Die Feuerwehr löschte am Sonntag den Brand im Dachgeschoss des Flüchtlingsheims  nahe der Kreuzung Düsseldorfer-/Berghausener Straße.

Die Feuerwehr löschte am Sonntag den Brand im Dachgeschoss des Flüchtlingsheims  nahe der Kreuzung Düsseldorfer-/Berghausener Straße.

Foto: Patrick Schüller

„Brandstiftung ist nicht auszuschließen. Vieles deutet darauf hin“, sagte Polizeisprecherin Claudia Partha. „Die weiteren Ermittlungen liegen jetzt beim Staatsschutz.“ Wenn sich dieser Verdacht auf vorsätzliche Brandstiftung erhärten sollte, wäre dies ein schlimmer Vorfall, sagte Stadtsprecher Andreas Voss. „Es waren ja Menschen in Gefahr.“

Wie berichtet, wurde keiner der 47 Bewohner verletzt, vier von ihnen aber medizinisch versorgt. Alle seien vorerst im Flüchtlingsheim an der Albert-Einstein-Straße untergebracht, berichtete Ordnungsamtschef Christian Benzrath.

Hintergründe einer möglichen Brandstiftung liegen im Dunkeln. Es habe in der Vergangenheit weder von außen fremdenfeindliche Bedrohungen oder Vorkommnisse gegeben, noch Streit unter den Bewohnern, sagte Frank Schöler von der Flüchtlingshilfe Langenfeld. „Die in Alt Langenfeld untergebrachten Menschen kommen aus vielen verschiedenen Ländern. Trotzdem geht es dort sehr homogen und harmonisch zu.“

Auch Benzrath zufolge gab es dort in der Vergangenheit keine besonderen Vorkommnisse. In städtischem Auftrag fahren Mitarbeiter eines Sicherheitsdiensts regelmäßig, doch zu wechselnden Tageszeiten alle Flüchtlingsunterkünfte an, um dort nach dem Rechten zu schauen. „Nach dem Brand vom Sonntag haben wir die Kontrolldichte in allen Unterkünften erhöht, um für beunruhigte Bewohner ein Zeichen zu setzen.“

Gegen 6 Uhr war am Sonntag bei der Feuerwehr Langenfeld der Alarm eingegangen. Beim Eintreffen des ersten Löschtrupps drang bereits starker Rauch aus dem Dachgeschoss. Nur wenige Augenblicke später stand der Dachstuhl komplett in Flammen, die auch auf die zweite Etage übergriffen. Die genaue Schadenshöhe steht laut Rathaussprecher Andreas Voss noch nicht fest.

Die an der Kreuzung Düsseldorfer-/Berghausener Straße gelegenene Unterkunft Alt Langenfeld ist nach Angaben von Benzrath vorerst nicht bewohnbar. „Es wird geprüft, inwieweit die vom Feuer und Löschwasser nicht beschädigten Teile des Gebäudes möglichst schnell wieder nutzbar werden können.“ Zudem sollen betroffene Flüchtlingsfamilien, deren Kinder etwa in Berghausen zur Schule oder in die Kita gehen, möglichst rasch von der Albert-Einstein-Straße in noch herzurichtende Räume der Containerbauten an der Theodor-Heuss-Straße umziehen. Alle 47 ausquartierten Asylbewerber seien von der Stadt und über die Kleiderkammer des Roten Kreuzes mit dem Notwendigsten versorgt worden, betonte Benzrath.

Darüber hinaus bittet die Flüchtlingshilfe um Geldspenden für die Betroffenen. „Viele der Bewohner haben bei dem Großbrand ihren gesamten persönlichen Besitz verloren“, sagt der Vereinsvorsitzende Harry Mogge. „Es fehlt natürlich an allem!“

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