Wochenmarkt in Langenfeld Fast alle Händler sind wieder da

Langenfeld · Der Langenfelder Wochenmarkt war am Freitag gut besucht. Die Kunden hätten sich vorsichtig und diszipliniert verhalten, sagt die Stadt. „Wir haben gemeinsam mit den Händlern geschaut, wie wir das entzerren können.“

 „Abstand halten – mindestens eineinhalb Meter“.  Dirk Oberbanscheidt hat vor seinem Verkaufswagen ein Seil mit Hinweistafeln  gespannt.

„Abstand halten – mindestens eineinhalb Meter“.  Dirk Oberbanscheidt hat vor seinem Verkaufswagen ein Seil mit Hinweistafeln  gespannt.

Foto: RP/Petra Czyperek

Lange Schlangen bildeten sich an den Obst- und Gemüseständen, beim Fischhändler und bei den Blumenverkäufern. Auch um Brot zu holen, mussten die Kunden einige Zeit warten. Teilweise arbeiteten sich die Marktbesucher im Slalom durch das Gedränge. Erschwerend kam hinzu, dass viele Langenfelder ihre Fahrräder dabei hatten und die an den Ständen vorbei schoben. „Wir müssen nächste Woche darauf achten, dass die Zweiräder vor dem Markt abgestellt werden“, sagte Christian Benzrath, Referatsleiter Recht und Ordnung.

Der Langenfelder Wochenmarkt war am Freitag sehr gut besucht. Und fast alle Händler hatten ihre Stände wieder aufgebaut. „Bis auf fünf sind alle da“, berichtete Benzrath. „Wir haben gemeinsam mit den Händlern geschaut, wie wir das entzerren können.“

Bianca Quast bietet ihre Miederwaren, die Unterwäsche und auch Bademoden zum ersten Mal seit Wochen wieder auf dem Marktplatz an. Denn seit Dienstag dürfen in Langenfeld auch Beschicker ihre Waren verkaufen, die nicht dem täglich Bedarf dienen. „Ich bin froh, dass es endlich wieder losgeht“, sagte sie. Auch die Stammkunden hätten sich auf ihre Textilien gefreut. „Wir sind sehr vermisst worden.“ Ärgerlich findet Bianca Quast jedoch, dass die Städte uneinheitlich vorgingen. In Haan beispielsweise dürfe sie aktuell noch nicht auf dem Wochenmarkt stehen.

Marcus Romagno hat seine Knöpfe, Gummibänder und Reißverschlüsse bereits am Dienstag feil geboten. Auch er ist erleichtert, denn die lange Auszeit habe schon Angst um die Existenz gemacht. Jetzt warten viele seiner Stammkunden geduldig in einer langen Reihe an der Solinger Straße darauf, bedient und beraten zu werden. „Es hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet, dass wir wieder hier sind.“

Die Mitarbeiter des Langenfelder Ordnungsamtes hatten am Freitagmorgen gemeinsam mit den Händlern Wartezonen markiert. Christian Benzrath war mit seinem Team außerdem unterwegs, um zu informieren und Tipps zu geben. „Die Kunden sind sehr diszipliniert, und viele Beschicker haben selber kreative Lösungen gefunden.“

So wie Dirk Oberlandscheid von der Prümtaler Mühlenbäckerei. Er hat vor seinem Wagen ein Seil gespannt, daran hängen Hinweistafeln, die daran erinnern, Abstand zu halten. Nachdem es anfangs sehr turbulent zugegangen sei, habe man diese Idee entwickelt, sagte er. „Und das funktioniert gut. Die meisten Leute sind einsichtig und halten sich daran.“

Bei Obst- und Gemüsehändler Sigfried Schultk hängen Schilder, die die Kunden auffordern, sich rechts anzustellen. Seit Freitag sind außerdem pinkfarbene Abstandsmarkierungen auf den Boden gesprüht. Seine Mitarbeiter holten jeden Käufer einzeln ab, um ihn mit Erdbeeren, Spargel oder frischen Himbeeren zu versorgen. Schultk sagte, seine Kunden seien sehr gelassen. „Wir achten nicht erst seit heute darauf, Abstand zu halten.“ Dennoch bereite seinem Team die Organisation eine Menge zusätzlichen Stress, weil wir in einigen Fällen „immer wieder auf die Regeln hinweisen müssen“.

Christian Benzrath und seine Leute haben am Freitag an den Eingängen zum Wochenmarkt bereits Ständer mit leuchtend orangefarbenen Plakaten aufgestellt, die darauf hinweisen, ab kommenden Dienstag gelte auch beim Marktbesuch die Verpflichtung einen Mund-Nasenschutz zu tragen. „Viele Menschen tun das sowieso schon“, erlebte der Referatsleiter. Doch erst am frühen Nachmittag trudelte dann die schriftliche Verfügung des Landes Nordrhein-Westfalen im Rathaus ein. Die Maskenpflicht löse nicht das Abstandsgebot ab. Die Ordnungsämter und gegebenenfalls auch die Polizei kontrollieren die Einhaltung der Verordnung und könnten – laut Landesregierung – bei einer Nicht-Beachtung Bußgelder verhängen.

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