Jubiläum in Berghausen Familienzentrum St. Paulus wird 50

LANGENFELD  · 1971 wurde der Grundstein gelegt. 1972 war die Eröffnung. Gunild Heidkamp leitete damals ein sechsköpfiges Team. Britta Klaas leitet das Familienzentrum seit 2021.

 Kinder, Erzieher und Leiterin  Britta Klaas (mitte) feiern das Jubiläum.

Kinder, Erzieher und Leiterin  Britta Klaas (mitte) feiern das Jubiläum.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das katholische Familienzentrum St. Paulus an der Treibstraße 33 feiert am Freitag, 12. August, 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass berichten einige Erzieherinnen über die Geschichte des Familienzentrum.

Mit der Grundsteinlegung 1971 begann das Kita-Projekt St. Paulus. Im August 1972 eröffnete ein sechsköpfiges Team unter Leitung von Gunild Heidkamp die Kindertagesstätte. Damals wurden dort nur Kinder ab vier Jahren aufgenommen, die bereits trocken waren. Eine Betreuung fand nur vormittags statt. Im Jahr 1999 folgte die erste Modernisierung des Angebots. Von da an gab es rund zehn Kinder, die in der Kita zu Mittag gegessen haben. Anfangs betreute eine Erzieherin die Kinder in ihrer Gruppe alleine. Unterstützt wurden sie manchmal von Hauswirtschafterinnen. Zu der Zeit gab es vier Gruppen. Um damals Erzieherin zu werden musste man ein Vorpraktikum machen. Anschließend ging man zur Berufsschule und danach folgte noch ein praktisches Anerkennungsjahr.

2001 wurde Gunild Heidkamp in den Ruhestand verabschiedet und ihr Sohn Gregor Heidkamp übernahm die Leitung. Seit 2021 leitet Britta Klaas das Familienzentrum. Die heutige Kita ist immer noch in ihrem ursprünglichen Gebäude. 2007 kam es zu der ersten Erweiterung. Jede Gruppe wurde ausgebaut und bekam einen Nebenraum.

2009 wurde die erste Gruppe für unter zweijährige angeboten. Es können hier Kinder ab vier Monaten betreut werden. „Das St. Paulus Familienzentrum ist auch heute noch eines der wenigen Familienzentren, die eine U2-Gruppe anbieten“, sagt Leiterin Britta Klaas.

2015 zertifizierte sich das Familienzentrum als Kneipp-Familienzentrum. Das heißt, die Kita verfolgt ein besonderes Gesundheitskonzept. Das Kneipp-Konzept besteht aus fünf Säulen, eine davon ist das Wasser. „Wir bieten den Kindern hier in der Kita Armbäder, Fußbäder, Kniegüsse und Bürstenmassagen an“, erzählt Manuela Costa. Sie ist seit 40 Jahren als Erzieherin im St. Paulus Familienzentrum tätig. Das „kneippen“ soll der Stärkung des Immunsystems dienen. „Im Winter machen wir mit den Kindern also auch mal Schneetreten“, erzählt sie weiter.

Heute arbeitet das St. Paulus Familienzentrum eng mit Logopäden und Heilpädagogen zusammen. Außerdem wird dort von der Mitarbeiterin Viktoria Bochen Psychomotorik angeboten.

Es gibt fünf verschiedene Gruppen mitsamt Nebenraum und eigenem Waschraum, den Sternenraum als Entspannungsraum, den Therapieraum für Elterngespräche oder für die Logopädie-Sitzungen und einen Turnraum. Umgeben wird das Familienzentrum von einem großen Außengelände. Aktuell gibt es in dem Familienzentrum 104 Kitaplätze und alle sind momentan besetzt. „Wir sind teilweise schon überbelegt“, sagt Christiane Blume (Erzieherin).Die Religion spielte sowohl früher als auch heute eine große Rolle in dem Familienzentrum. Zu Beginn wurde jedes religiöse Fest gefeiert, sogar die Namenstage der Kinder. Auch heute wird vor jeder Mahlzeit zusammen gebetet. „Die Religionspädagogik ist konzeptionell bei uns im alltäglichen Leben verankert“, erklärt Manuela Vollmer, eine der Erzieherinnen.

Die Verbindung zur Religion spiegelt auch das Motto des Jubiläums „50 Jahre groß und klein auf der Arche Paulus“ wieder. „Wir leben hier in einem christlichen miteinander mit Sicherheit und Platz für alle“, betont Klaas. Seit fünf Jahren gibt es keinen Pfarrer mehr vor Ort im Familienzentrum. Mithilfe des Diakon Stefan Wiekert „stemmt das Team die Religion selbst“, erzählt Vollmer.

Wichtig sei es, findet Erzieherin Andrea Schrowange, dass das St. Paulus Familienzentrum schon immer auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf achte. „Alle unsere Kinder waren hier im Kindergarten“, berichten die Erzieherinnen. Auch nach der Schwangerschaft brauche man sich keine Sorgen um das fortbestehen seines Arbeitsverhältnisses zu machen. Der familiäre Aspekt sei, so Klaas, auch wichtig für die Gründerin Gunild Heidkamp gewesen. „Aus ihrem kleinen Pflänzchen ist mittlerweile ein großer Baum gewachsen.“

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