Kulturkonzept Langenfeld Stadt will Kultur für alle bieten

Langeneld · Die Stadt Langenfeld schreibt den Masterplan Kultur fort. Ziel ist es, Ressourcen besser zu nutzen. Dafür werden die Bedürfnisse von Bürgern und Vereinen abgefragt.

 Kulturbüro-Chefin und Leiterin von Stadtmuseum und Archiv, Hella-Sabrina Lange, arbeitet an einem Kulturkonzept .

Kulturbüro-Chefin und Leiterin von Stadtmuseum und Archiv, Hella-Sabrina Lange, arbeitet an einem Kulturkonzept .

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Seit April arbeitet Kulturbüro-Chefin Dr. Hella-Sabrina Lange an der Fortschreibung des Handlungskonzepts Kultur aus dem Jahr 2007, aktualisiert 2012. Ziel ist es, vorhandene Ressourcen besser zu bündeln, gegebenenfalls neue zu erschließen und die Bildung in der Kultur zu verankern. Ein (Rahmen-)Konzept für kulturelle Bildung soll am Ende stehen, mit dem sich auch Förderanträge beim Land begründen lassen. Jetzt gab Lange eine Zwischenbericht an den Kulturausschuss.

 Der Ausbau der digitalen Infrastruktur (Anmelde- und Bezahlfunktionen) und Nachhaltigkeit (wie Umwelt- und Klimaschutzzentrum) sollen in der strategischen Ausrichtung des Konzepts fokussiert werden. Auch kulturelle Bildung in jedem Alter sei ein wichtiges Schlüsselthema, erläutert Lange. Dazu gehört für sie unter anderem lebenslanges Lernen, Weiterbildung, kulturelle Teilhabe und die Förderung von Kreativität. „Einen umfassenden Zugang zur Nutzung zu schaffen, sollte Ziel kommunaler Kulturangebote sein“, so Lange. „Unter den Aspekten Teilhabe und Partizipation legen wir einen großen Fokus auf das in Langenfeld sehr ausgeprägte Ehrenamt“, so Lange. Kunst im öffentlichen Raum, das historische Erbe und auch die Stadtentwicklung gehören ebenso zu den künftigen Handlungsfeldern.

Vor dem fertigen Konzept steht die Bestandsaufnahme, „die kritische Betrachtung, dessen, was ist.“ Die Stadt Langenfeld verfügt über eine funktionierende Volkshochschule, eine frequentierte Musikschule sowie über eine auf die Zukunft ausgerichtete Bibliothek. Diese institutionalisierten Bildungs- und Kulturorte sollen zum einen untereinander stärker kooperieren, aber auch mit den vielen Vereinen, die in der Stadt für kulturelle Vielfalt sorgen, vernetzt werden. Ein ambitioniertes Ziel, das nicht ohne die handelnden Akteure entwickelt werden kann.

Lange, die sich als Leiterin des städtischen Kulturbüros ohnehin auch als Anlaufstelle für Rat suchende Vereine versteht, hat diese bezüglich der Kulturförderung befragt und ein Netzwerktreffen organisiert.

Gerade nach der Corona-Pandemie sei es vor allem die mangelende Besucher-Resonanz bei den vielen, angebotenen Veranstaltungen gewesen, die Vereine beklagen. „Es fehlt den Vereinen an Sichtbarkeit, an Öffentlichkeitsarbeit“, berichtet Lange. Der Vorwurf sei auch in Richtung Verwaltung gegangen. Darüber hinaus wünschen sich die Vereine mehr Austausch und Hilfe bei der Digitalisierung. Diese Themen sollen nun unter anderen bei einem für Mitte Oktober geplanten, weiteren Netzwerktreffen besprochen werden.

Darüber hinaus plant Lange eine Online-Bürgerbefragung, die die kulturellen Bedürfnisse verschiedener Altersgruppen abfragt. Diese soll bis Ende des Jahres laufen. In der ersten oder zweiten Sitzung des Kultur-Ausschusses sollen die Ergebnisse vorliegen. Die Fragen hat Lange ausgearbeitet und verwaltungsintern abgestimmt, informiert Bürgermeister Frank Schneider auf Nachfrage aus dem Ausschuss.

In der Politik kommt die Bürgerbefragung gut an. „Es ist richtig, zu erfahren, was die Bürger wünschen“, sagt Sven Lucht (BGL). Carsten Nummert (Bündnis 90/Die Grünen) ergänzt: „Vereine können sich bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen.“ Doch dazu, und auch zur Unterstützung anderer Ehrenamtler, bedürfe es einer Koordination. Nummert sieht in diesem Zusammenhang offenbar die Notwendigkeit, das Kulturbüro personell zu verstärken. Eine „Ein-Frau-Performance“ könne nicht lange gut gehen, sagt er.

Bei der Betreuung der so genannten institutionalisierten Kulturstätten in der Stadt stehen Lange die Leiter von Musikschule, Volkshochschule und Bibliothek als Referate des Kulturbüros zur Seite, verweist Bürgermeister Frank Schneider auf vorhandene Ressourcen.

Stehe erst einmal das Konzept – frühestens nach der Bürgerbefragung – dann würde die Politik einbezogen, so Schneider. Sie müssten dann entscheiden, wie viel ihnen Kultur wert ist und wie viel die Stadt sich diese kosten lassen könne.

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