Sachstand Corona-Virus Zweite Corona-Welle beschäftigt Schulen und Ärzte

Langenfeld · Neuer Corona-Fall an Bettine-von-Arnim-Gesamtschule, ein Mitschüler in Kontakt-Quarantäne. Verdachtsfall an Realschule nicht bestätigt. Rudolf Lange klagt über Unlust der Hausärzte, Rückreisende zu testen.

 Die deutliche Zunahme positiver Covid-19 Abstriche markiert eine zweite Welle, konstatiert das Kreisgesundheitsamt.

Die deutliche Zunahme positiver Covid-19 Abstriche markiert eine zweite Welle, konstatiert das Kreisgesundheitsamt.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Mit Erleichterung nahmen am Montag Schulleitung, Eltern und Kinder der Kopernikus-Realschule die Nachricht auf, dass der Covid-19-Test eines „Kontakt-Kindes“ negativ ausgefallen ist. Es verbleibt aber weiterhin in der vom Kreisgesundheitsamt angeordneten Quarantäne. Dies gilt auch für die 27 Kinder der Fröbelschule, die sich in der Kontakt-Quarantäne befinden, weil ein Kind aus ihrer Klasse positiv getestet wurde. Sie werden laut Kreisgesundheitsamt am Donnerstag getestet. Am Wochenende hat sich noch ein Covid-19-Fall an der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule ergeben: Eine Schülerin, in deren Familie es jüngst einen positiven Test gegeben hatte, hat ebenfalls einen positiven Befund. Aufgrund des guten Hygienekonzeptes und der Mundschutzpflicht an der BvA hat sich aus Sicht des Kreisgesundheitsamtes aber nur ein möglicherweise kritischer Kontakt ergeben, teil Stadtsprecher Andreas Voss mit. Diese Person wird nun getestet und verbleibt zur Sicherheit zunächst in Quarantäne.

Auch in Monheim habe sich vergangene Woche Verunsicherung breit gemacht, weil die vier positiv auf Covid-19 getesteten Schüler (von 5.100) auch noch auf gleich vier Schulen verteilt waren, sagt Sprecher Thomas Spekowius. Nachdem der Corona-Verdachtsfall an der Peter-Ustinov-Gesamtschule am Freitag bestätigt worden war, habe das Kreisgesundheitsamt für vier Mitschüler der betroffenen Schülerin eine 14-tägige Quarantäne ausgesprochen. Bürgermeister Daniel Zimmermann hält die Rückkehr in den Präsenzunterricht aber für richtig und wichtig, weil es dabei auch um die Sicherstellung gleicher Bildungschancen gehe. Der Online-Unterricht sei zwar in Monheim schon sehr gut, aber in der Praxis dann eben doch nicht für alle gleichermaßen zufriedenstellend realisierbar.

„Es ist schwierig, einen kompletten Überblick über die aktuelle Lage zu haben“, so Rudolf Lange, Leiter des Kreisgesundheitsamtes bei seinem Lagebericht im Fachausschuss. „Den derzeitigen Aufschwung könnte man als Beginn der zweiten Welle ansehen.“ Alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten wie der Türkei, Kroatien oder vielen Regionen Spaniens seien jetzt verpflichtet, sich innerhalb von 72 Stunden einem Abstrich zu unterziehen. „Zuständig für die Abstriche sind eigentlich die niedergelassenen Ärzte, was nicht immer so gut klappt“, beklagt Lange. Viele Ärzte würden sich vor ihrer Testpflicht drücken – aus verschiedenen Gründen. „Da sind wir im Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung“. Zu bedenken sei, dass die Abstriche weder von den Hausärzten, noch in Einrichtungen des Kreises ausgewertet werden können.

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